Hellotia

[1232] HELLOTIA, æ, Gr. Ἑλλωτία, ας, ein Beynamen der Minerva, welchen sie von der Hellotia, einer Jungfer zu Korinth, bekommen. Denn als die Herakliden solche Stadt eroberten, so flüchteten sich die meisten Jungfern solches Orts in den Tempel der Minerva. Als aber gedachte Herakliden solchen ebenfalls ansteckten, so entkamen zwar die übrigen insgesammt: allein, die erwähnte Hellotis, und ihre Schwester, Eurytione, verbrannten. Es entstund hierauf eine große Pest, und das Orakel rieth, die Manes, oder Seelen solcher Schwestern zu versöhnen, der Minerva Hellotia einen Tempel zu erbauen, und die Hellotia, als ein besonderes Fest, einzuführen, welches auch geschah, wodurch die Korinther von der Pest befreyet wurden. Jedoch wollen einige der Minerva solchen Namen nacch eingefangenem und gezäumtem (ἑλόμενον,) Pegasus, [1232] andere auch von ἕλος, Sumpf gegeben wissen, weil sie bey dergleichen, unsern von Marathon, verehret wurde. Schmid. ad Pind. Ol. ΙΓ. β 1. Cf. Gyrald. Synt. XI. p. 344.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1232-1233.
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