Hippodamia

[1277] HIPPODAMIA, æ, eine von dems Geschlechte derer Lapithen, und Gemahlinn des Pirithous, dem sie aber der Centaur, Eurytus, auf der angestellten Hochzeit mit Gewalt zu rauben, und zu seinem Willen zu zwingen suchte. Er schleppete sie bereits bey den Haaren davon: Theseus aber widersetzete sich ihm sogleich; und, ob er wohl ziemliche Stöße davon bekam, so entriß er ihm doch nicht nur solche Hippodamia wieder, sondern warf ihm auch einen großen Becher dergestalt wider den Kopf, daß Gehirn, Blut und Wein zugleich herunter flossen, da immittelst die übrigen Centauren und Lapithen in ein grausames Gefecht geriethen. Ovid. Met. XII. v. 210. Sonst nennen sie einige auch Ischomache, Propert. lib. II. El. 2. v. 9. oder Ischomene, Scaliger ad eumd. l. c. andere aber Deidamia. Plutarch. in Theseo c. 35. Pirithous zeugete mit ihr den Polypoetes, verlor sie aber bey guter Zeit wieder durch den Tod, und suchte hernachmals erst mit dem Theseus die Proserpina zu rauben. Diod. Sic. lib. IV. c. 65. p. 185.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1277.
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