Laestrygones

[1422] LAESTRYGŎNES, um, Gr. Λαιστρυγόνες, ων, ( Tab. XI.) eine Völkerschaft, die man insgemein auf der italienischen Küste in dem nachmaligen Campanien suchet. Hor. III. 17. 1. Daselbst soll sie ihren Aufenthalt um die Stadt Formien gehabt haben. Plin. H. N. l. II. c. 5. Sie sollen den Namen vom Lästrygon, dem Sohne ihres ersten Königes Lamos, haben, der daselbst eine weitläuftige Stadt erbauet hat und Neptuns Sohn gewesen seyn soll. Hom. Od. Κ. 81. & Schol. ad h. l. Sie werden daher auch selbst für Neptuns Söhne angegeben. Gell. N. A. l. XV. c. 21. Ihre vornehmste Nahrung war die Viehzucht; doch [1422] werden sie zugleich als grausame Menschenfresser und ungeheure Riesen abgeschildert. Hom. l. c. & Paus. Arcad. c. 29. p. 503. Sie richteten dem Ulysses eilf Schiffe zu Grunde, als er daselbst anländete. Sieh Antiphas. Vermuthlich sind es fette übermüthige Landleute gewesen, die zugleich Strandräuberey getrieben und die ankommenden Schiffe für gute Prisen angesehen Damms Götterl. 425. §. und dess. Odyß. Hom. X Ges. 13 N.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1422-1423.
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