Leprevs

[1453] LEPRĔVS, ei, Gr. Λέπρεος, ου, des Pyrgeus Sohn, ließ sich mit dem Herkules auf einen Kampf im Fressen ein, und sie schlachteten darzu beyderseits jeder für sich ein Rind. Er hielt sich auch so wohl, daß er dem Herkules nichts nachgab: allein, da er ihn hernach auf ein recht Gefecht heraus forderte, so erlegete ihn dieser und begrub ihn bey den Phigallern; da denn mit der Zeit die Stadt Lepreos von ihm, oder doch von seiner Schwester, Leprea, den Namen bekommen hat. Paus Eliac. pr. p. 294. c. 5. Einige geben ihn für Neptuns Sohn aus; Schol. Callim. ad Hymn. in Iovem v. 39. und andere machen ihn zu Glaukons und der Astydamia ihren. Sie nennen ihn auch Leprea, welcher dem Augias gerathen, den Herkules statt des Lohnes, den er ihm für die Ausräumung des Stalles versprochen, gefangen zu nehmen; daher denn Herkules sein Freund eben nicht war. Jedoch soll er sich auf der Astydamia Bitten wieder mit ihm vertragen haben, da sie denn mit einander einen Wettstreit im Werfen mit der Wurfscheibe, in Ausschöpfung des Wassers, Verzehrung eines ganzen Ochsen, und endlich auch im Sausen angestellet. Weil nun Lepreus in allen zu kurz gekommen, so soll er endlich böse geworden seyn, und den Herkules auf ein ernstes Gefecht herausgefordert haben, [1453] in dem er aber mit dem Leben bezahlen müssen. Aelian. He V. l. I. c. 24.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1453-1454.
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