Mnemosyne

[1654] MNEMOSYNE, es, Gr. Μνημοσύνη, ης, ( Tab. II. & X.) des Cölus undder Erde Tochter, eine der Titaniden. Apollod. l. I. c. 1. §. 2. Sie erfand die Art einen vernünftigen Schluß zu machen, gab einem jeden Dinge seinen gehörigen Namen, und machte dadurch, daß die Menschen vernünftig und verständlich mit [1654] einander reden konnten. Diod. Sic. l. V. c. 67. p. 232. Mit ihr zeugete Jupiter die neun Musen, Nicand. ap. Ant. Liberal. c. 9. und wird sie sonst auch Moneta genannt, die Mnemosyne aber selbst für des Jupiters und der Klymene Tochter angegeben. Hygin. Præf. p. 10. Sie wird auch für die Mutter der Weisheit gehalten, sodann aber Lateinisch Memoria genannt, Afran. ap. Voss. Theol. gent. l. VIII. cap. 8. welches das Griechische Mnemosyne von μίμνημι, ich erinnere mich, ausdrücket. Sieh hernach Musæ.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1654-1655.
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