Sospita

[2246] SOSPĬTA, æ, ein Namen der Juno, unter welchem sie zu Lanuvium verehret wurde. Ihre Bildsäule daselbst war mit einem Ziegenfelle bekleidet und führete in der einen Hand einen Spieß, in der andern aber einen kleinen Schild, wobey [2246] sie mit der Spitze aufwärts gekehrete Schuhe trug. Cic. de N.D. l. I. c. 29. p. 1172. So sieht man sie noch auf einigen Münzen, sonderlich des L. Procilius, wo ihr das Ziegenfell mit den Hörnern, wie ein Helm über den Kopf geht. Sie steht bald auf einem zweyspännigen Wagen, bald nur so bloß und hält den Spieß stets zum Stoße fertig. Zugleich hat sie eine Schlange bey sich. Beger. Thes. Brand. T. II. p. 780. Auch bloß ihren Kopf trifft man vielfältig so auf den Münzen der papischen Familie u.a. an. Haverc. Thes. Morell. T. I. p. 307 sqq. Es maßeten sich die Römer ihrer mit an, als sie den Lanuvinern das Bürgerrecht ertheileten. Liv. l. VIII. c. 14. Jedoch erbaueten sie ihr auch im 558 I. R. einen besondern Tempel auf dem Kräutermarkte. Id. l. XXXIV. c. 53. Diesen erneuerte Iulius Cäsar im 662 I. R. nachdem solche Juno der Metella Cäcilia im Traume erschienen war, als ob sie sich von Rom weg machete, weil man ihren Tempel so eingehen ließe. Freinsh. supplem. ad Liv. l. LXXII. c. 7. & Cic. de Divin. l. I. c. 1. & 44. p. 1215. Sie scheint sonst auch ihren Tempel in dem Palatio gehabt zu haben, der aber zeitig wieder eingegangen seyn muß. Ov. Fast. l. II. v. 55. Cf. Nard. l. VII. c. 4. p. 432.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2246-2247.
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