Tisamenvs

[2380] TISAMĔNVS, i, Gr. Τισαμενὸς, ου, ( Tab. XXX.) des Orestes und der Hermione Sohn, folgete seinem Vater zu Lacedämon. Pausan. Corinth. c. 18. p. 117. Unter seiner Regierung kamen die Herakliden wieder nach dem Peloponnesus: er schlug sie aber doch das erstemal glücklich zurück. Allein, als sie unter des Oxylus Anführung wieder kamen, so blieb er endlich selbst in der Schlacht mit. Apollod. l. II. c. 8. §. 2. 3. Nach einer andern Erzählung [2380] kamen die Herakliden, Temenus und Kresphontes, nebst ihres schon gestorbenen dritten Bruders, Aristodems, Söhnen, in den Peloponnesus zurück. Sie verjageten aus Lacedämon und Argos den Tisamenus, welcher mit seinem Kriegesvolke und seinen Söhnen in die Gegend des Peloponnesus gieng, welche nachher Achaja genannt worden. Pausan. l. c. Damals hieß es Aegialus; und Tisamenus that den Ioniern, die es bewohneten, den Antrag, sie wollten sich friedlich unter ihnen mit niederlassen. Die jonischen Könige aber besorgeten, wenn solches geschähe, so möchten ihn beyde Völker, so wohl wegen seiner Tapferkeit, als hohen Herkunft, zu ihrem Herrn erwählen, und schlugen ihm also sein Ansuchen glatt ab. Hierauf kam es zum Treffen, in welchem zwar Tisamenus blieb, seine Leute aber den Sieg behielten. Sie begruben ihn zu Helice, von da die Lacedämonier nach einiger Zeit, auf einen Orakelspruch, seine Gebeine abholeten und ihnen zu Sparta ein Grabmaal errichteten, welches lange Zeit daselbst zu sehen war. Id. Achaic. c. 1. p. 397. Seine Söhne, Daimenes, Sparton, Telles und Leontomenes blieben Herren in diesem Lande: sein altester Sohn, Kometes, aber war schon vorher nach Asien gegangen. Id. ib. c. 6. p. 407.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2380-2381.
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Hederich-1770: Tisamenvs [1]