Triopas

[2396] TRIŎPAS, æ, Gr. Τριόπας, ου, ( Tab. VI.) des Helius oder Sol und der Rhodus Sohn. Diod. Sic. l. V. c. 56. p. 226. Man war aber wegen seiner Herkunft sehr streitig. Einige macheten ihn zu Neptuns und der Kanace, [2396] einer Tochter des Aeolus, und andere zu des Lapithes und der Stibe, einer Tochter des Peneus, Sohne. Er floh eines Brudermordes wegen aus Rhodus nach dem Chersonesus, woselbst er von dem Könige Melisseus ausgesöhnet wurde. Von da gieng er nach Thessalien, Deukalions Kindern zu Hülfe, und bekam, nachdem sie zusammen die Pelasger vertrieben hatten, einen Antheil an dem Lande Dotion Hier ließ er einen Hain der Ceres umhauen, sich einen Pallast daselbst zu bauen. Dadurch aber machete er sich bey dem Volke verhaßt, und mußte aus Thessalien entfliehen. Id. ib. c. 59. p. 229. Andere sagen, er hätte einen Tempel der Ceres eingerissen. damit er sein Haus dahin bauen könnte. Sie bestrafete ihn aber dafür mit einem Hunger, daß er sich auf keine Art satt essen konnte. Endlich brachte ihn noch ein Drache um; und, da ihn Ceres in dieser Figur unter die Sterne mit versetzet, so soll er daselbst annoch der Ophiuchus seyn. Hygin. Astron. Poët. l. II. c. 14. Allein, man will lieber, daß er mit einigen an sich gezogenen Leuten nach Knidien gegangen. woselbst das Vorgebirge Triopion von ihm benannt worden, und er auch eine Stadt gleiches Namens angeleget, nachdem er sich einen großen Theil von Karien unterworfen hatte. Diod. Sic. l. c. p. 227. & 229. Steph. Byz. in Τριόπιον. Sein Sohn soll Erysichthon gewesen seyn. Callim. Hymn. in Cer. 24. Steph. Byz. l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2396-2397.
Lizenz:
Faksimiles:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika