Virílis

[2464] VIRÍLIS, is, ein Beynamen der Fortuna, welche von den Römern insonderheit mit verehret wurde. Ihren Tempel erbauete, nach einigen, Ancus Martius, Plut. de Fort. Rom. c. 17. p. 322. nach andern aber Servius Tullius, nachdem er die Etruscier überwunden. Dion. Halic. l. IV. c. 4. Er stund an der Tiber in der eilften Region. Man führete insonderheit die Jungfern, mit einem Myrtenkranze gezieret, hinein, wo sie sodann gebadet zu werden pflegten, damit das Glück alle Mängel, die sie etwa am Leibe hätten, vor dem Mannsvolke verheelen möchte. Ovid. Fast. VIII. v. 145. & ad eum Cnipping. l. c. Einige halten ihn für die jetzige Kirche di S. Maria Egiiliaca. Marlianus ap. Nardin. l. VII. c. 5. Andere aber ziehen es in Zweifel, und wollen fast lieber die kleine Kirche des heil. Stephans dafür ansehen. Nardin. l. c. Sie wird auf einem geschnittenen Steine, mit einem Helme auf dem Kopfe, [2464] einem Steuerruder in der linken, und einen Palmzweig in der rechten Hand, vorgestellet. Wilde gem. ant. n. 104.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2464-2465.
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