Vltor [1]

[2467] VLTOR, óris, ein Beynamen des Mars, welchem Augustus zu Rom seinen Tempel, in dem Kriege mit dem Cassius und Brutus, zur Rache des Todes des Julius Cäsars, gelobete, und hernachmals an seinem neu erbaueten Markte mit aufrichtete. Es mußte der Rath in solchem wegen der Kriege und Triumphe zusammen kommen, diejenigen aus selbigem ihren Auszug nehmen, welche mit der Kriegsbefehlshaberschaft in die Provinzen giengen, und in selbigem auch die Kriegeszeichen aufgehoben werden, die von den Feinden erbeutet worden. Sueton. in August. c. 29. & Ovid. Fast. v. 576. Er stund in der achten Region der Stadt; Nardin. l. V. c. 9. und soll jetzt die Kirche der heil. Martina seyn. Merula Cosmogr. P. II. l. IV. c. 22. p. 493. Es soll ihm dieser Kaiser noch einen andern Tempel auf dem Capitolio gewiedmet haben, welcher aber viel eher für den Mars Bisultor war. Sieh Bisultor. Man findet ihn auf [2467] einigen Münzen der mussidischen Familie vorgestellet, wo er nackend mit dem Helme auf dem Kopfe. in der rechten Hand einen Spieß, und in der linken ein en Degen in der Scheide mit dem Wehrgehenke hält, den linken Fuß aber auf ein Schild setzet. Havercamp. Thes. Morell. T. I. p. 291. Auf andern Münzen aber hat er den Degen umgegürtet, den Spieß zum Angriffe des Feindes aufgehoben, und das Schild am Arme vorgestrecket. Id. ib. p. 409. & 463. Statt des Spießes hat er auf einer Münze des Augusts, wo er in seinem Tempel steht, ein Panier mit dem Adler in der rechten Hand, und in dem linken Arme den Degen oder das Parozonium liegen. Biæi & Croyiaci Imp. num. t. 12. n. 23.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2467-2468.
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Hederich-1770: Vltor