Absceß

[20] Absceß (Eitergeschwulst, Eiterhöhle) ist eine größere oder kleinere begränzte Geschwulst inner- oder außerhalb des Körpers, die in ihrem Innern Eiter oder eine eiterähnliche Flüssigkeit enthält. Dem Absceß geht immer Entzündung des Theils voraus, daher anfangs die Röthe und Hitze der Geschwulst bei äußern Abscessen. Die beginnende Vereiterung verräth sich sodann durch Eintritt eines dumpfen, klopfenden Schmerzes und allmäliges Weicherwerden der Geschwulst. Ist der A. reif, so bricht sich der Eiter entweder selbst einen Weg nach außen, oder der Absceß muß künstlich, durch das Messer oder Aetzmittel, geöffnet werden. Die Beförderung der Eiterbildung, sowie des Aufbrechens nach außen geschieht hauptsächlich durch erweichende und reizende äußere Mittel (Cataplasmen und reizende Pflaster). Nach geschehener Entleerung beginnt sodann die Heilung und Verschließung der Eiterhöhle.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 20.
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