Bibliographie

[529] Bibliographie, die Wissenschaft, welche sich mit den schriftstellerischen Erzeugnissen aller Zeiten und Völker beschäftigt. Da deren Gesammtmasse aber für ein Menschenleben zu groß ist, so gibt es keine universale B., sondern nur B.en einzelner Zeiträume. Literaturen und Völker; z.B. Erschs allgem. Repertorium der Literatur von 1785 bis 1800, 8 Bde., Jena und Weimar 1793–1809; für Italien Gambas »Serie de testi di lingua«, Venedig 1839; für England »Bibliographers manual«; für die Türken das Werk von Hadschi-Chalfa (deutsch von Flügel). Ueber einzelne Zweige der Literatur u. Wissenschaft gibt es viele B.en von verschiedenem Werthe, bloß beschreibende oder kritische Verzeichnisse. Das »allgemeine Bücherlexicon von Heinsius«, von anderen bis 1852 fortgesetzt enthält alle seit 1700 in den deutschen Buchhandel gekommene Bücher, »Erschs Handbuch der deutschen Literatur« alle Werke von 1750 in systematischer Ordnung; »la France littéraire« von Querard alle französische von 1700 an. In neuerer Zeit erscheinen bibliographische Zeitschriften z.B. »Bibliographie de la France« seit 1812; »Allgemeine B. für Deutschland« seit 1836; »Leipziger Repertorium der deutschen und ausländischen Literatur« seit 1818. Die angewandte B. (materielle) betrachtet die Bücher nach äußeren Umständen: Druck. Correctheit, Pracht, Schicksalen etc.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 529.
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