Chariwari

[65] Chariwari (Schariwari), naturlautiges Wort, bezeichnet in Frankreich das Lärmen mit Kesseln, Töpfen, Geschirren etc. begleitet von Schreien, Grunzen und Pfeifen etc., womit man vor einem Hause den Bewohnern desselben seinen Unwillen und Hohn kundgibt, ursprünglich wegen ehelichen Zanks, ungleichen Heirathen, Lüderlichkeit etc. veranstaltet, in neuester Zeit gewöhnlich von politischer Bedeutung. Deutsch wurde es Katzenmusik übersetzt und den Franzosen nachgeahmt, wäre aber in den Revolutionsjahren besser Buben- und Pöbelmusik genannt worden. – C. heißt auch ein franz. Blatt, das in ungezogenem oft gehässigem Witze mißliebige Personen geißelte, wirklich aber sich zahm gebärdet.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 65.
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