Demetrios

[317] Demetrios, lat. –us, Name einiger gelehrten Griechen; der berühmteste, D. Phalereus, geb. um 345 v. Chr. im Hafenorte Athens, Phalerum, Schüler des Peripatetikers Theophrast, der letzte ausgezeichnete Redner der attischen Schule. Er wurde 317 macedonischer Befehlshaber von Athen, verschönerte die Stadt, erhielt von ihr so viele Ehrensäulen als Tage im Jahr sind, mußte aber später froh sein, dem Tode durch Flucht nach Aegypten zu entgehen. Ptolemäus Soter nahm ihn gut auf; er förderte die Gründung des Museums und der berühmten Bibliothek Alexandriens, st. jedoch 284 v. Chr. als Verbannter in Oberägypten, wohin ihn Ptolemäus II. Philadelphus angeblich wegen einer unvorsichtigen Aeußerung verwiesen. D. war Polyhistor und sammelte und schrieb Vieles, doch ist sehr wenig erhalten. Stobäus legt ihm eine noch vorhandene Sammlung der Sprüche der 7 Weisen bei; ein Bruchstück von D.s Schrift περι τύχης gab Angelo Mai heraus, das ihm zugeschriebene Werk über den rednerischen Vortrag, herausgegeben von Göller, Leipzig 1837 und von Walz im 9. Bd. der »rhetores graeci« gehört wahrscheinlich einem andern D. u. jedenfalls einer weit späteren Zeit an.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 317.
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