Erweichung

[605] Erweichung (Malacia, Malacosis), in der Heilkunde die krankhafte Verminderung der Dichtigkeit eines organischen Gewebes, die verschiedene Grade zeigt, vom Mürbwerden bis zum wirklichen Zerfließen und Auflösen. Damit es zu den höhern Graden komme, ist ein Absterben des Gewebes durch Aufhebung der Thätigkeit seiner Capillargefäße, d.h. seiner Ernährung nöthig, und da reicht schon ein mildes Auflösungsmittel, z.B. eine seröse Flüssigkeit, hin, um die Erweichung einzuleiten, Nach seinem Gehalte an Blut und nach der Beschaffenheit dieses Blutes erscheint das erweichte Gewebe entweder farblos, weiß (völlig blutleere, atrophische Gewebe) oder gefärbt, u. zwar roth, braun, gelb, schwarz, bei Blutreichthum und stockendem Blute.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 605.
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