Gellert

[43] Gellert, Christian Fürchtegott, geb. 1715 zu Haynichen bei Freiberg, stets kränklich, lehrte seit 1744 Moral und schöne Wissenschaften zu Leipzig und st. 1769, nachdem ihm 1760 die seltene Auszeichnung geworden, mit Friedrich II. über deutsche Literatur ein Gespräch zu führen. G. war durch seine edle Persönlichkeit ein Liebling seiner Zeitgenossen und ist namentlich durch die Gemeinfaßlichkeit seiner Schriften im Andenken geblieben. Sein Ruhm beruht auf seinen weltbekannten u. vielfach in fremde Sprachen übersetzten, dabei auf die Jugend berechneten Fabeln und Erzählungen sowie auf seinen innigfrommen,[43] theilweise vortrefflichen Kirchenliedern, z.B. »Wie groß ist des Allmächtigen Güte«. Höchstens die reine gewandte Sprache ist zu loben an seinen Lust- und Schäferspielen; der Roman »Das Leben der schwed. Gräfin von G.«, zeichnet sich vor allem durch Langweiligkeit aus. Neueste Gesammtausgabe Leipzig 1854, 6 Thl.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 43-44.
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