Glycerin

[96] Glycerin, Scheelsches Süß, Oelsüß, Oelzucker, 1779 von Scheele bei Bereitung des Bleipflasters entdeckt. In allen Süßfetten in einer gepaarten Verbindung mit verschiedenen Seifensäuren, aus welchen es vorzüglich bei der Verseifung austritt. Kann aus dem Bleipflaster u. ähnlichen Verseifungen, wobei die Oelsäuren an das Bleioxyd etc. gebunden werden, und die ursprünglich mit diesen Säuren verbundene schwächere Base, das G., ausgeschieden wird, durch Kneten und Auswaschen mit Wasser, Entfernung des Bleies mit Hydrothion, nachheriges Filtriren u. Abdampfen, erhalten werden. Es ist ein farbloser od. blaßgelber nicht krystallisirender, geruchloser, sehr süß schmeckender Syrup, neuestens in der Augenheilkunde angewendet.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 96.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika