Hiero I.

[305] Hiero I., Herrscher (in der griech. Bedeutung des Wortes Tyrann) von Syrakus von 477–467 v. Chr., Bruder und Nachfolger Gelons, tapfer, gerecht und weise, ein Freund der Dichtkunst, an dessen Hofe Aeschylus, Simonides, Pindar, Bachylides etc. lebten, daher bei den Griechen ein gefeierter Name. – H. II., von 268–215 v. Chr., Herrscher von Syrakus, schwang sich als glücklicher Feldherr so hoch empor; im ersten punischen Kriege hielt er es zuerst mit den Karthagern, wandte sich jedoch bald auf die Seite der Römer, denen er auch im 2. punischen Kriege selbst nach der Schlacht von Cannä treu blieb, aber zugleich alle Mittel aufbot, um nöthigenfalls Syrakus gegen Römer oder Karthager zu vertheidigen. Sein Enkel [305] und Nachfolger Hieronymus, ein grausamer Wüstling, ging sogleich zu Hannibal über, wurde aber schon 214 ermordet.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 305-306.
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