Hopfen

[345] Hopfen (Humulus lupulus), bekanntes Rankengewächs, zur Familie der Urticeen gehörig, diöcisch, wird vornehmlich in Böhmen, Bayern und Braunschweig, aber mehr und mehr fast überall in Deutschland gebaut. Zu dem vorzüglichsten gehören der Spalter, der Hersbrucker, Altdorfer und Laufer H.; dann die Pflanzungen von Heidelberg bis Mannheim, insbesondere bei Schwetzingen. Man unterscheidet Früh- und Spät-H.; das erste bei einer neuen Anlage ist, sich H.-Fechser von einer guten Sorte zu verschaffen. Schwieriger als die Cultur ist die H.ärnte und die Behandlung des Ertrags nachher, das Dörren und Verpacken der Zapfen. Guter H. muß von heller Olivenfarbe, saftig anzufühlen und von starkem Geruche sein; je bitterer, desto besser. Ertrag [345] und Preis des H.s sehr veränderlich. Heißer Sonnenschein unmittelbar auf Regen, heiße Tage mit kalten Nächten abwechselnd, werden dem H. sogar noch zu Ende des Sommers schädlich, indem sie leicht Mehl- und Honigthau oder Brand veranlassen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 345-346.
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