Kupferdruck

[674] Kupferdruck, das Abdrucken einer vom Kupferstecher bearbeiteten Platte auf Papier, geschieht durch eine eigene K.presse, die aus 2 über einander liegenden, in einem Gestell befestigten Walzen besteht, deren obere durch Schrauben nach Bedürfniß verschieden zu stellen ist. Zwischen den Walzen hefindet [674] sich ein Brett, der Drucktisch, auf welches die vorher eingefärbte Kupferplatte, auf diese das Papier u. auf das Papier die Ueberlage mit einem wollenen Drucktuche zu liegen kommen. Den Walzen wird nun eine solche Entfernung von einander gegeben, daß sie auf die dazwischen liegenden Gegenstände einen bedeutenden Druck ausüben. Wird dann die obere Walze in drehende Bewegung versetzt, so dreht sich auch die untere mit, die dazwischen befindlichen Gegenstände werden unter starkem Druck zwischendurch gezogen u. so der Abdruck bewirkt. Man hat eigens für den K. bereitetes Papier, das von allen Unebenheiten frei sein muß. Die ersten Abdrücke sind immer rauh; die besten sind die ersten Hunderte. Eine gestochene Platte gibt ungefähr 1500, eine geäzte 500 u. eine radirte 150 gute Abdrücke.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 674-675.
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