Ludwig XVII.

[39] Ludwig XVII. nannten die französ. Royalisten nach der Hinrichtung Ludwigs XVI. dessen Sohn, der am 27. März 1785 geb. und 1789 durch den Tod seines älteren Bruders Dauphin wurde. Er theilte die traurige Gefangenschaft seiner Eltern und wurde im Juni 1793 als L. Capet einem jakobin. Schuster Simon übergeben, der ihn durch rohe Behandlung gänzlich zerrüttete; er st. 8. Juni 1795 an der Rachitis. Sein Tod ist vollständig erwiesen; dennoch traten falsche L. XVII. auf u. fanden vielfach Glauben u. Unterstützung; so: Jean Marie Hervagault, ein Schneiderssohn zu St. Lo; Mathurin Bruneau von Vezins, der Sohn eines Holzschuhmachers; Henri Hebert, aus der Gegend von Rouen, gest. 1845 zu London, der sich Herzog von Richmont nannte; endlich ein preuß. Uhrenmacher, Karl Wilhelm Naundorf, der besonders bei alten adeligen Damen Unterstützung fand.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 39.
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