Rabelais

[654] Rabelais (Rablä), François, der Vater der franz. Satire, geb. 1483 zu Chinon in Touraine, zuerst Franziskaner, dann Benedictiner, dann Arzt, endlich durch Papst Paul III. Pfarrer zu Meudon, st. 1553, als er gerade zum Pfarrer von St. Paul in Paris berufen worden war. R. war gelehrt und voll muthwilligen beißenden Witzes, den er besonders gegen das Mönchthum losließ; Ungeheuerliches vorbringen und lachen machen um jeden Preis, ist die Tendenz seines mitunter rohen u. schmutzigen Originalgemäldes »Gargantua u. Pantagruel« (trefflich nachgeahmt von Fischart, deutsch von Regis, Leipz. 1832 ff.), welches heutzutage und namentlich in Deutschland wegen örtlichen u. persönlichen Beziehungen nicht mehr recht verstanden werden kann.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 654.
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