Valerianus

[577] Valerianus, Publius Licinius Valerius, röm. Kaiser 253–260 n. Chr.; aus einer edlen Familie entsprossen, brachte er den größten Theil seines Lebens im Heerlager zu, wurde unter Decius 251 Censor, nach Gallus Ermordung, für den er gegen den empörten Aemilius, Statthalter von Illyricum, gezogen, durch die Legionen Kaiser. Wie wenig er den Stürmen der furchtbaren Zeit, wo alle Gränzen des Reiches von Barbaren bedroht und alle Provinzen der Spielball der Soldateska waren, gewachsen sei, bewies er dadurch, daß er seinen talent- u. kraftlosen Sohn Gallienus sofort zum Mitregenten machte und ihm den Schutz des Abendlandes übertrug, u. noch mehr dadurch, daß er die Christen von 257 an verfolgte, zuerst unblutig mit Gütereinziehung, körperlichen Mißhandlungen u. Gefängniß, dann mit blutiger Strenge. Im Feldzuge wider die Perser wurde V. gefangen u. verscholl ruhmlos. Als Alleinherr scher machte sein Sohn der Christenverfolgung sofort ein Ende.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 577.
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