Äquipollenz

[15] Äquipollenz (nlt. aequipollentia aus dem lat. aequipollens), Gleichgeltung, spricht die Logik im engeren Sinne seit Apuleius (2. Jahrh. n. Chr.) den Sätzen zu, die dasselbe, aber unter verschiedener Form aussagen, so daß einer unmittelbar aus dem andern gefolgert werden kann. So sind z. B. die Sätze: »Platon war des Aristoteles Lehrer« und »Aristoteles war Platons Schüler« äquipollent. Solche Sätze schließen einander stets ein, und aus der Wahrheit oder Falschheit des einen folgt die Wahrheit und Falschheit des anderen. Im weiteren Sinne heißen aber auch[15] diejenigen Sätze äquipollent, welche nicht unmittelbar, sondern erst durch Zwischensätze auseinander folgen. So ist z. B. der Satz: » In diesem Dreieck ist das Quadrat über der einen Seite gleich der Summe der Quadrate über den beiden anderen« äquipollent mit dem Satze: »Dies Dreieck ist rechtwinklig«.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 15-16.
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