Terminus

[625] Terminus (lat. terminus) heißt Grenze, dann Begriff. Der Punkt, von welchem etwas beginnt, heißt terminus a quo, der bis zu welchem es geht, t. ad quem. In der Logik heißt t. maior der Oberbegriff, t. minor der Unterbegriff, t. medius der Mittelbegriff eines Schlusses. Lambert (1728-1779) veranschaulichte das Verhältnis des Ober-, Mittel- und Unterbegriffes durch drei kürzer werdende Parallelen, Euler (1707 bis 1783) durch drei konzentrische Kreise. Liegt C im Kreise von B, dieses in demjenigen von A, so liegt auch C in A. Bei einem Schlüsse mit negativem Ober- und Schlußsatz läge C in B. aber beide nicht in A; denn weil B kein A, ist auch C, das in B liegt, kein A. – Termini technici sind Kunstausdrücke,[625] deren keine Wissenschaft, also auch nicht die Philosophie, entbehren kann. Ja, jedes philosophische System hat seine eigene Terminologie. Die wissenschaftliche Terminologie bedient sich oft des Fremd- und Lehnwortes, wodurch sie über die Grenzen einer Sprache hinaus verständlich wird. Ein Purismus in dieser Beziehung ist böotisch und führt zum Untergang aller Feinheiten in der Begriffsscheidung. – Terminismus, Determinismus (s. d.).

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 625-626.
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