Hamm

[326] Anfang Mai kam die Mutter von ihrer Reise aus Holland und Sachsen zurück nach Hamburg. Sie hatte alle Hände voll zu tun mit ihrer Ausrüstung. Ein paarmal nahm sie mich mit auf Godeffroys Speicher, aber es waren eilige, zerrissene Zusammenkünfte. Ich versäumte Schularbeiten, und beiden von uns fehlte die Ruhe, die wir uns vor einer so langen Trennung wünschten.

Erschreckend schnell war der Tag da, an dem »La Rochelle« ihre Ausreise antreten sollte. In der Schule bekam ich an dem Tage frei, um die Mutter aufs Schiff zu begleiten.

Ein Abschied auf zehn Jahre!

›Nie siehst du die Mutter wieder,‹ so jammerte es in mir. – Nicht loslassen wollten wir einander; dann aber tönte die Schiffsglocke zum letztenmal; ich mußte an Land, und der umflorte Blick sah nur noch eine Weile das Winken. Weiter und weiter wurde der Zwischenraum, – nun schoben sich kleinere und größere Fahrzeuge dazwischen, »La Rochelle« entschwand meinen Blicken, ich blieb zurück und hatte wieder, wie schon so oft in meinem Leben, ein Gefühl gänzlichen Verlassenseins.


***


Ich hatte täglich französische Stunden bei Fräulein Funke. Sie war sehr blaß und leicht erregt, so daß ich in beständiger Angst vor ihr war. Sie war über alles, was ich tat, entrüstet. Ich schrieb schlecht, ich hielt die Feder verkehrt, ich sprach ein ganz unmögliches[326] Deutsch! Welcher gebildete Mensch verwechselte denn beständig P und B, und G und K?

Ich sagte Schtuhl und schterben. Ob ich denn nicht lesen könne! Es hieße S–t–uhl und s–t–erben, ich solle es mir endlich merken. Es sei einfach ordinär, wie ich spräche und schriebe. Wenn ich anfing, meine Aufgaben aufzusagen, wandte sie sich entsetzt ab und streckte abwehrend die Hände aus.

»Furchtbar!« hauchte sie, und ich wurde dadurch so ängstlich und befangen, daß ich mir lange überlegte, wie ich eine Frage zu beantworten hatte. Ich atmete immer erleichtert auf, wenn die Stunde bei ihr zu Ende war. –

Eines Tages ließ mich Frau Doktor zu sich kommen. Sie sagte: »Wir werden diesen Sommer reisen, da kannst du nicht länger hier bleiben. Du kommst nach Hamm zu Fräulein Funke in Pension. Fräulein Funke lebt mit ihrer Mutter und Schwester zusammen, diese drei Damen werden deine Erziehung übernehmen.« Ich war so erschrocken, daß ich kein Wort erwidern konnte. Ich sollte so bald wieder herausgerissen werden aus dieser friedlichen Traumwelt, ich sollte mein unruhiges Wanderleben wieder aufnehmen? Ich war noch wund vom Abschiedsschmerz, und schon stand mir wieder ein Abschied bevor, vielleicht wieder Kampf? Wenn die Rast an der Alster auch kein besonderes Glück in sich schloß, es war doch Ruhe und Friede gewesen. Wieder mußte ich mich unsicher hindurchtasten, mit fremden Menschen in neuen Verhältnissen. Aber was wollte ich denn? Es war ja noch gar nicht lange her, da hatte ich mir doch sehnsüchtig gewünscht, – so wie[327] Fanny – in Pension zu kommen; und nun mir geboten wurde, was ich gewünscht hatte, entstand doch dieser Zwiespalt in mir? Diese unklaren, sich widersprechenden Empfindungen?

Jetzt sagte Frau Doktor: »Du hast von Hamm wohl eine Stunde Wegs zur Schule, aber weite Wege bist du ja gewohnt, und ich denke, sie sind dir gesund.«

›Ach,‹ dachte ich, ›die langen Wege werden meine schönste Erholung sein.‹

Schon nach einigen Tagen packte ich meine Sachen und zog nach Hamm.

Das Haus lag in einem hübschen Garten, und trotzdem Funkes zur Miete wohnten, wurde uns die Benutzung des Gartens erlaubt. Äußerlich alles so nett, wie ich es nur wünschen konnte.

In der Wohnstube hing ein Bücherbrett. Fräulein Funke fand mich, als ich davor stand und die Titel las.

»Diese Bücher,« sagte sie scharf, »gehen dich gar nichts an, verstehst du? Lern' du deine französischen Verben. Ich muß dir gleich noch etwas sagen. Glaub' nur nicht, daß es unbeachtet bleibt, was du auf deinem Schulweg tust.«

Ich erschrak heftig, was hatte ich denn getan? Was konnte sie meinen?

»Bekannte von uns sind denselben Weg mit dir gegangen, sie erzählen, du hättest Leute gegrüßt, die du gar nicht kennst. Ich bitte dich, wer tut denn das?! Das schickt sich nicht! Diese fremden Leute gehen dich gar nichts an! Du hast weder rechts noch links zu sehen, sondern ruhig und still deinen Weg zu gehen.[328]

Und sag' mal, sprichst du unterwegs mit dir selber? Was für Manieren! Paß auf, wenn du dich nicht zusammennimmst, wirst du wieder auf dein sächsisches Dorf geschickt, da mag dergleichen angebracht sein. Hier tut man so etwas nicht!«

Kurz danach waren Funkes für einen ganzen Sonntag nach Blankenese eingeladen. Nur das Mädchen und ich blieben zu Hause. Ich war frei, heute kein Tadel, kein Schelten.

Ich trat ans Bücherbrett, nahm ein Buch herunter und schlug den Titel auf: »Jane Eyre«. Das verstand ich nicht. Im Stehen fing ich an zu lesen. Es war doch deutsch, trotz des unverständlichen Titels. Aber wie groß war mein Staunen! Das – war – ja! Ach, das war meine »Johanna«, die ich vor Jahren auf dem Forsthof mit heißen Tränen der Rührung gelesen hatte. Mein Vorbild! Das war ja, als hätte ich hier in der Fremde eine Freundin wiedergefunden! Klopfenden Herzens drückte ich das Buch zärtlich an mich. Ich ging zum Mädchen und sagte: »Marie, ich gehe hinten an den Teich, für den Fall, daß Sie mich suchen.«

»Gut,« sagte sie, »zum Essen rufe ich dich.«

Und nun saß ich mit »Jane Eyre«. Welch ein Erlebnis! Wie merkwürdig war mir das Buch! Meine Johanna, wie ich sie vom Forsthof her kannte, war sie nur kurze Zeit, dann zweigte die Erzählung ab, sie wurde so spannend, daß ich mit heißen Backen saß; die übrige Welt war für mich versunken. Mit fiebernder Aufregung geleitete ich sie nach Thornfield Hall, ich sah jede Räumlichkeit, ich hörte die Stimmen der verschiedenen[329] Personen, ich empfand all ihr Glück, all ihr Weh!

Das Essen war mir eine unangenehme Störung, sofort eilte ich wieder in die einsame Laube und verlebte einen wundervollen Sommertag mit meiner längst bekannten, nun aber mit so neuen Reizen ausgestatteten Johanna.

Am Abend kamen Funkes zurück. Sie sprachen mit Begeisterung davon, wie sie den Tag genossen hatten.

Ich fühlte, das Gericht für mich konnte nicht ausbleiben. – Da kam die gefürchtete Frage: »Was hast du den ganzen Tag getan? Hast du den Tag recht gut ausgenutzt, um zu wiederholen?«

»Ich habe gelesen,« sagte ich schuldbewußt mit leiser Stimme.

»Was hast du gelesen?«

Da ich den Titel nicht aussprechen konnte, so zeigte ich stumm auf das Buch.

»Nicht möglich!« rief Fräulein Funke empört: »Jane Eyre hat sie gelesen! Ganz abgesehen davon, daß das kein Buch für dein Alter ist, so ist es doch schlimm, daß du so ungehorsam gewesen bist! Hab' ich dir nicht erst neulich ausdrücklich verboten, an meine Bücher zu gehen? Muß ich sie denn vor dir verschließen? Na, paß auf! Ich werde mir alles merken, und wenn Doktors wieder da sind, werde ich Frau Doktor alles erzählen!«

Ich hatte gewünscht, das Haus an der Alster möchte mir bald wieder zugänglich sein, nun fürchtete ich Doktors Rückkehr. Daß ich gar niemanden hatte, gegen[330] den ich mich mal aussprechen konnte, der Vertrauen zu meinem guten Willen hatte, der mir Glauben entgegenbrachte, mit dem ich mal auf meine Weise fröhlich sein konnte! Lehmanns in Voigtsberg hatten mich geliebt, sie hatten allerlei Gutes in mir gesehen, das hatte mich aufgerichtet, es hatte mein Herz erwärmt und geweitet, trotz des unseligen Lebens, das ich führte.

Hier, wo jede Lebensäußerung erstickt wurde, wo mich nur Tadel und Mißtrauen umgab, da war ich in Gefahr, so zu werden, wie sie mich sahen. Sehnsüchtig streckte ich meine Fühler aus nach freundlichem, verständnisvollem Anschluß, und da erwog ich wieder und wieder, wie ich zu Pastor Meinel kommen könnte. Ich malte mir aus, wie ich da mit Liebe empfangen würde, und wie man Geduld mit meinen Fehlern haben würde.

Ich führte lange Zwiegespräche mit mir, wo ich erwog, ob ich fragen dürfe. Endlich faßte ich mir ein Herz und bat um die Erlaubnis, den Vorsteher der Zionsgemeinde aufzusuchen.

»Was willst du?! Einen Pastor willst du? Das ist ja ein ganz wunderbarer Einfall! Das kommt doch gar nicht vor, daß ein Kind in deinem Alter, das gesund und wohl ist, einen Pastor wünscht! Wozu willst du denn den? So, jetzt sag' mal, bitte, was du bei dem willst! Das ist doch ein ganz fremder Mann! Unpassend! Wichtig willst du dich machen! Hast du Doktors schon gefragt?«

»Ach,« sagte ich stockend, »das war ganz flüchtig, am ersten Abend.«

»Und was haben sie dir geantwortet?«

Ich schwieg.[331]

»Na, natürlich, sie haben es dir auch abgeschlagen! Nein, was für ein unnatürliches, vermuckertes Ding bist du! Ich weiß, was du bist!«

Ich sah sie erschrocken an, und sie sagte langsam und gewichtig: »Or-tho-dox bist du!«

Sie ließ besonders die letzte Silbe ausdrucksvoll ausklingen. Das X am Ende klang ganz gefährlich; was »orthodox« wohl bedeutete?

Etwas ganz Schlimmes war es jedenfalls, es war wieder so ein Wort, dessen Sinn ich nicht verstand.

Kurz darauf sollte ich eine Besorgung in der Stadt machen. Gleichgültig wanderte ich durch die Straßen, plötzlich blieb ich erschrocken stehen. Mein Blick ruhte auf einem Porzellanschild, darauf stand: »Meinel. Pastor.«

Wie eine Erscheinung starrte ich das kleine Schild an. Ich war so aufgeregt, daß ich heftig zitterte. Wie ein Wunder wirkten diese zwei Worte. Ich ging eilig eine Strecke zurück und sah nach dem Straßennamen, dann eilte ich wieder vor die Tür und sah mir die Hausnummer an: »Brandsende 13.« Ich suchte in meinem Portemonnaie den Papierstreifen, den mir der Nossener Pastor gegeben hatte, er war so mürbe, daß er zerfiel. Was tat's, ich brauchte den Streifen nicht mehr, ich hatte endlich den Mann selbst.

Die folgende Nacht schlief ich wenig, denn gleich ging ich nicht hin, das wollte reiflich überlegt sein. Zwei Stimmen führten das Wort. Hans hatte so korrekt gesagt: »Papa und Mama sagen, man darf keine Heimlichkeiten haben.« Von Doktors und von Funkes war mir der Besuch des Pastors verboten. Dann sah ich mich aber in Nossen beim Pastor, wie ich mit Handschlag[332] versprach, den Vorsteher der Zionsgemeinde aufzusuchen. Ach, wenn ich auch nicht körperlich krank war, ich brauchte ihn doch, meine Seele brauchte ihn, und ich wollte hin, es konnte doch kein Unrecht sein, einen Pastor aufzusuchen?! Aber wie sollte ich es anfangen? Ich überlegte lange. Nach der Schule warteten sie mit dem Essen auf mich, – also vor der Schule! Ich mußte sehen, daß ich möglichst früh weg kam, ich mußte rennen, so daß ich ein Viertelstündchen gewann, so nur konnte ich es ausführen!

Auf mein schüchternes Klingeln öffnete mir eine Dame, die ein Kind auf dem Arme trug. Auf ihre freundliche Frage bestellte ich die Grüße vom Nossener Pastor. Ich wurde gebeten, näher zu treten. In der Stube stand der ersehnte Pastor. Eine imposante Erscheinung! Unter dem schwarzen Sammetkäppchen war das leichtgekräuselte, silberweiße Haar sichtbar. Ein Paar große, klare, blaue Augen ruhten jetzt prüfend auf meiner kleinen, verlegenen Gestalt.

Das war kein leichter Augenblick für mich, trotzdem ich ihn so sehr herbeigesehnt hatte. Wie konnte ich ihnen mit kurzen Worten einen Begriff meiner verlassenen Lage geben? Dicht vor mir stand eine Uhr, ich sah mit Angst, wie der Minutenzeiger gefühllos weiterrückte. Ich mußte gleich fort! Eilig, ruckweise sagte ich, daß ich hier fremd sei und mich sehr einsam fühle.

Gütig, mitleidig sahen die beiden auf mich herab, dann sagte der Pastor: »Selbstverständlich werden wir uns deiner annehmen, komm zu uns, wenn du etwas auf dem Herzen hast. Komm diesen Sonntag um drei Uhr, wir können etwas Hübsches vorlesen und[333] einige von den Liedern singen, die du von deinen Singstunden her kennst.«

Ich fühlte, wie mein Gesicht glühte. Das konnte ich ja gerade nicht. Da half nichts, ich mußte beichten, daß ich heimlich hergekommen war. Da wurden Meinels bedenklich, sie sahen einander an, dann sagte der Pastor: »Frag' doch noch einmal! Du tust doch kein Unrecht, daß du zu uns kommst!«

Ich wehrte eilig ab. Nein, ich konnte nicht noch einmal fragen, das war ausgeschlossen.

»Hast du noch Zeit?« fragte der Pastor.

»Nicht viel, aber ein paar Minuten kann ich noch bleiben.«

»Komm, dann wollen wir noch ein Lied singen.«

Er setzte sich ans Klavier, und wir drei sangen: »Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh?«

Nur Pastors Stimmen waren hörbar. Das Lied hatte ich in Nossen gesungen, die Erinnerung überwältigte mich, ich weinte herzbrechend. Freundlich wurde ich entlassen mit der Weisung wiederzukommen, sie wollten sich bis dahin überlegen, ob und wie sie mir beistehen könnten.

Es war die höchste Zeit! Mit einer Art bösen Gewissens jagte ich zur Schule, ich kam gerade an, als sich der Professor ans Pult setzte. Er sah mich erstaunt an und sagte freundlich: »Du mußt früher vom Hause weggehen, du schadest dir ja, wenn du den weiten Weg so hetzen mußt!«

Nach einiger Zeit waren die Damen eingeladen, und ich sollte einiges in der Stadt für sie besorgen. Ich hatte heute viel Zeit und eilte zu Pastors. Der Pastor[334] war nicht zu Hause, die Frau Pastorin empfing mich freundlich aber ernst.

»Wir haben uns deine Lage reiflich überlegt,« sagte sie, »aber sieh mal, wenn du nur heimlich herkommen kannst, so müssen wir zu unserem Bedauern sagen, daß du erst dann wieder zu uns kommen darfst, wenn du so frei bist, daß du selbst über dich verfügen kannst. Du sollst uns jederzeit herzlich willkommen sein, aber doch nur, wenn es in ganz offener Weise geschehen kann. Wir dürfen keine Heimlichkeit unterstützen. Du mußt gehorsam sein, das verlangt gerade die Bibel. Kennst du den Spruch: Ihr Knechte, seid gehorsam euren Herren, auch den wunderlichen?«

Wir saßen einander gegenüber und hatten zwischen uns nur das Nähtischchen. Die Frau Pastorin legte ihre Hand freundlich auf die meine und sagte: »Siehst du, dieses schmerzliche Heimweh, diese Sehnsucht, ist unter den Umständen ja ganz erklärlich. Du stehst tatsächlich sehr allein in der fremden, großen Stadt. Das Herz nährt sich nicht von französischen Verben oder von Geschichtszahlen. Aber etwas von dieser Sehnsucht haben viele Menschen, wohl die meisten! Wir sollen aber nicht versuchen, sie durch Menschen stillen zu lassen, wir sollen den Blick höher richten! Du kannst erst Frieden finden, wenn du Gottes Hand suchst. Suche ihn nur, immer wieder, auch wenn er sich scheinbar vor dir verbirgt; wenn du aufrichtig suchst, wird er sich endlich finden lassen! Ein frommer Kirchenvater hat bekannt: Meine Seele ist geschaffen zu dir, o Gott, und ruhet nicht, bis sie ruhen in dir! – Solltest du dich aber durchaus nicht zurechtfinden, so verzweifle nur[335] nicht, dann komm nur ganz zu uns! Es wird schon Rat werden. Wir würden dir dann behilflich sein, daß du mit der Zeit in ein Diakonissenhaus kämest. – Nun aber erzähl' mir mal von deiner schönen Heimat und wie du zuletzt gelebt hast.«

Ich erzählte von Voigtsberg, von Lehmanns, von den frommen Bergleuten und vom Bergbau.

»Ich habe nie in einer solchen Gegend gelebt,« sagte die Frau Pastorin, »ich weiß nichts davon, man sollte wohl mehr davon wissen; denn täglich hat man Silber- und Kupfermünzen in den Händen; wie wenig denkt man daran, mit welchen Gefahren diese Metalle zutage gefördert werden, und wie die, die sie uns herbeischaffen, am wenigsten selbst davon haben, mit welchen Entbehrungen gerade die wohl oft zu kämpfen haben!«

Ich war sehr erfreut, soviel Interesse für das zu finden, was auch mich innerlich so sehr beschäftigt hatte.

»Ich bin nicht selbst unten in der Grube gewesen, ich habe nur von oben hinunter gesehen. Ich habe täglich beobachtet, wie die Steine heraufbefördert wurden. Das ganze ›taube Gestein‹ wurde auf die Halde geschüttet, aber das metallhaltige in Wagen nach Freiberg gefahren. Gustels Vater mußte immer neben einem solchen Wagen hergehen, daß nichts wegkam, er hieß deshalb: ›Königlicher Erzwagenbegleiter.‹

Einmal mußte ich mit geschlachteten Gänsen nach Freiberg, um sie da zu verkaufen. Die Gustel sagte, als ich es ihr erzählte: ›Warte, da geh' ich mit, der Fritz fährt auf der Himmelfahrt an, dann kann er dir mal die Himmelfahrt zeigen und dann gehen wir auch mal[336] zu der großen Esse, wo die Schmelzöfen sind. Ich geh' dann auch mit dir und zeig' dir, wo du die Gänse los werden kannst. Das tat sie, und danach gingen wir alle drei nach Hause.‹«

»Und was zeigte euch der Fritz?«

»Ach, viel Merkwürdiges! Zuerst führte er uns in einen langen, schmalen Schuppen; hier waren ganz rohe, lange Tische und Bänke, und daran saßen viele, viele Jungen in Bergmannstracht, jeder hatte ein Häuschen Steine und mehrere Gefäße vor sich. ›Das sind die Klopfjungens,‹ sagte Fritz. ›Ja, sie klopften die Steine kaput, Wertloses warfen sie auf die Erde, alles Metallhaltige wurde sortiert.‹ Fritz trat zu einem der Jungen heran und fragte: ›Was tust du da herein?‹ und der Junge sagte: ›Hier ist Eisenerz, hier Bleiglanz, hier Kupfer, hier Schwefelhaltiges.‹ Es war ein toller Lärm da, und wir konnten nur schwer verstehen, was der Junge sagte, aber es sah drollig aus, wie die vielen Jungen so eifrig auf die Steine klopften. Ein paar ältere Bergleute gingen als Aufseher zwischen den Bänken umher. Als der Fritz merkte, wieviel Freude mir das alles machte, da führte er uns weiter. Wir kamen nun in einen sehr großen und hochgebauten Schuppen. Hier war es noch viel merkwürdiger.« Ich versank einige Sekunden in Nachdenken und suchte nach Worten, um das zu schildern, was mir die Erinnerung vormalte.

Die Frau Pastorin sah mich ermunternd an, und ich fuhr zögernd fort: »Es war hier alles so merkwürdig durchsichtig. Der große Raum hatte gar keine anderen Wände als die Außenwände. Wir stiegen eine[337] freistehende eiserne Treppe hinauf und schauten staunend hinunter. In Reihen entlang sah ich Riesengebisse aus Eisen an der Arbeit. In das hohle Maul kamen auf unsichtbare Weise beständig Steine, die von den nackten Gebissen knirschend zermalmt wurden. Immer, immer fraßen sie, gierig, laut, und waren so mager, man sah nur die Riesenzähne, die knirschend Steine fraßen. – Im nächsten Schuppen arbeiteten gewaltige, schwere Stampfen. Was die Gebisse zerkleinert hatten, das stampften sie sein, und über das sein Gestampfte wurde die Mulde geführt, die spülte die erdigen Teile fort. Fritz erklärte uns alles und sagte: das sei die Wäsche. Das Schwere blieb am Boden und kam von hier in die Hochöfen. Fritz nahm uns auch dahin. Hier war eine unerträgliche Hitze. Männer standen auf dem breitgemauerten Rande von Kesseln und schöpften mit Riesenlöffeln, die an einem langen Stiel befestigt waren, die glühende, glänzende Flüssigkeit von einem Kessel in den anderen. Die Männer standen ernst und schweigend mit nacktem Oberkörper und schöpften. Wir gingen an einen der Hochöfen heran, der eine unerträgliche Hitze ausstrahlte. Fritz sagte zu dem Manne, der dabeistand: ›Mach' doch mal auf, und zeig' den beiden den ›Silberblick‹!‹

Da öffnete der Mann mit einer langen Eisenstange eine Tür, und wir sahen mit Staunen, daß sich in dem Ofen ein silbernes Meer bewegte.

›Das ist der Silberblick!‹ sagte Fritz feierlich. ›Ihr habt gesehen, was alles dazugehört, ehe wir so weit sind.‹«

Die Frau Pastorin hatte mit dem größten Interesse[338] gelauscht, jetzt rief sie lebhaft: »Siehst du, da hast du ein Gleichnis! Ach, wieviel gehört dazu, ehe das menschliche Herz seinen Silberblick erlebt! Auch hier müssen die Wasser der Trübsal und die Hitze des Schmelzofens ihre Arbeit verrichten, um die erdigen, leichten und unedlen Teile vom Edelmetall zu scheiden!«

Sie stand jetzt auf und suchte am Bücherbrett, dann trat sie zu mir und legte ein kleines, unscheinbares Buch vor mich hin und sagte: »Sieh mal, dieses Buch ist sehr handlich, es ist so klein, daß du es bequem in die Tasche stecken kannst. Ich will es dir leihen, nicht schenken! Wenn ich es dir schenke, sehe ich dich vielleicht nie wieder, und ich möchte doch gern wissen, was aus dir wird! Wenn du einst frei handeln darfst, dann komm, und bring' mir mein Buch wieder! Ich will dann mal sehen, ob ich es dir dann schenken will. Du brauchst es nicht zu schonen! Im Gegenteil, ich hoffe du wirst es zu deinem Freund machen; benutze es recht viel, es hat keine Eile, und wenn Jahre darüber vergehen, es schadet nichts, wir werden dich, wann es auch ist, immer mit Teilnahme wieder kommen sehen. Wenn dich die Sehnsucht nach einem Heim überwältigen will, dann sage dir nur immer: die Heimat der Seele ist droben im Licht! Also, hoffentlich auf Wiedersehen!«

Ich schlug auf dem Wege das Buch auf, es war: Die Nachfolge Christi von Thomas a Kempis. An den Rändern fand ich kurze Bemerkungen, wie: »Schwerer Tag!« »Ach Gott, hilf!«

Also andere hatten auch schwere Zeiten durchzumachen!


***[339]


Als ich eines Tages zur Schule ging, fiel mein Blick in eine der Seitenstraßen. Da sah ich in einiger Entfernung zwei Männer daherkommen. Der eine war sehr groß und mager, neben ihm aber ging ein Zwerg.

›Wenn die Bergmannskleider anhätten,‹ so dachte ich ›dann könnte man meinen, es sei der große und der kleine Sparmann aus Madame Hänels Hinterhaus.‹

Ich hörte bald darauf eilige Schritte hinter mir – und nun gar Zurufe: »Halt! Warte doch!«

Jetzt wurde ich ängstlich und sagte mir: ›Na, nun hast du's! Hatte Fräulein Funke nicht gedroht: Wenn du dir immer die Leute so anguckst, dann wirst du angeredet, und es ist schrecklich unpassend, wenn ein junges Mädchen auf der Straße angeredet wird.‹

Ich rannte, – die rannten aber auch. Nun konnte ich nicht mehr. Ich blieb keuchend stehen und dachte: ›Na, mögen sie dich anreden.‹

Und nun waren sie da, sie stellten sich gerade vor mich hin und sagten mit großer Freude: »Sie ist es doch! Wahrhaftig, sie ist es! Wir waren nicht sicher und wollten dich deshalb nicht bei deinem Namen rufen. Aber sag' mal, weshalb rennst du denn fort vor uns?«

Ich war vor Überraschung ganz fassungslos! Träumte ich denn? – Ach, bekannte Gesichter aus der Heimat, hier in der Fremde!

»Ich sah euch, und ich hörte euch, ich dachte auch gleich an euch, aber – es konnte doch auch hier ein großer und ein kleiner Mann zusammengehen.«

Ich lachte und weinte vor Freude.[340]

»Aber,« sagte ich, »was wollt ihr denn in Hamm? Wo kommt ihr denn nur her? Ach, wie gut, daß ich einen so langen Schulweg habe! Ihr geht doch mit mir bis an die Schule? Na, nicht ganz hin, es könnte uns eins der Kinder sehen!«

»Und wenn sie uns sähen, was wäre dabei? Bist du stolz geworden? Schämst du dich, mit uns zu gehen?«

»O, ihr könnt ja nicht wissen, wie unendlich ich mich freue! Aber ich darf hier nicht auf der Straße mit – mit anderen gehen und sprechen!«

»Wir sind doch deine guten Freunde! Weißt du noch, wenn du uns aus dem großen Buche vorlasest? O, wie schön lasest du vor, ordentlich – na – wie in der Komödie! Aber sag' mal, gehst du wirklich richtig noch mal zur Schule? Tut man denn das in Hamburg? Du bist doch raus aus der Schule? Was mußt denn du noch lernen, du hast doch schon egal derheime bei deinen Eltern gelernt!«

»Ach, hier weiß ich gar nichts! Ich hab' noch jahrelang zu lernen!«

Beide wunderten sich darüber. Sie erzählten: »Wir mußten einer kleinen Erbschaft wegen nach Berlin, und da uns ein bißchen Geld zufiel, so beschlossen wir, wir machen gleich ein Stückchen weiter und gehen bis Hamburg, und da sehen wir uns nach der Charitas um. Dein Brief, den du an die Lehmanns nach Voigtsberg geschrieben hast, der ist nicht nur in Voigtsberg, nein auch in Siebenlehn fast überall gelesen worden. Es gab auch welche, die das alles nicht glauben wollten. Wir haben uns die Adresse abgeschrieben, und manche sagten, wir würden schon sehen, daß das nicht stimmte,[341] ›An der Alster 24 a‹, das sei doch gar keine Adresse! Und bald wollte es uns gestern auch vorkommen, als hättest du uns zum Narren gehabt, denn denk' mal, die Adresse fanden wir, aber du warst nicht da!«

»Ja,« rief ich, »was habt ihr denn nur gemacht?«

»Alles war zu in dem schönen großen Hause. Wir klingelten, es kam lange niemand, endlich wurde unten im Keller eine Tür geöffnet, und eine alte Frau kam scheltend von unten heraus. Was wir wollten? Wir sollten mal gleich machen, daß wir wegkämen, sonst würde sie die Polizei holen! Wir hatten alle Not, sie still zu kriegen und uns anzuhören. Als sie hörte, was wir wollten, wurde sie ganz manierlich, aber sie wisse nichts von einem Mädchen aus Sachsen. Wie sie hier zum Einhüten hergekommen sei, da wäre niemand mehr im Hause gewesen. Wenn wir aber unserer Sache sicher wären, so möchten wir noch mal nach »Neue Burg 13, erste Etage« gehen, da sei das Kontor, und der Buchhalter: Herr Henning, der wüßte vielleicht etwas davon. Da wunderten wir uns wieder über die sonderbare Adresse, aber wir suchten sie auf, und ein Herr sagte, er hätte so etwas gehört, er glaube, du seiest in Hamm bei einer Witwe Funke. Wir schrieben uns alles auf, aber gestern konnten wir nicht mehr heraus, wir waren vom vielen Herumlaufen müde geworden. Nun bringen wir dich bis an die Schule, dann essen wir, holen dich ab und gehen mit dir zu Madame Funke.«

»Nein!« sagte ich erregt, »weiter dürft ihr auf keinen Fall mitgehen. Hier ist der Jungfernstieg, nun kommt gleich meine Straße, da dürft ihr nicht mit hinein! Ach, es ist ja schon spät! Adieu! Adieu!«[342]

Und fort war ich. –

»In welchem Versmaß hat Homer die Odyssee geschrieben? Charitas, kannst du mir das sagen?«

Ach, meine Gedanken waren in Sachsen, bei der Christenverfolgung, in Voigtsberg, bei den beiden Sparmanns!

Ein erstaunter, vorwurfsvoller Blick des Professors traf mich! Was arbeitete alles in mir. Weinen hätte ich mögen! So mitten auf der Straße hatte ich meine Freunde stehen lassen! Ich hatte abgewehrt, mich zu besuchen, ich hatte nicht gefragt, wo sie hier wohnten. Sollte das meinerseits wirklich alles sein, was ich ihnen dafür bot, daß sie von Berlin her die Reise meinetwegen gemacht hatten? Schlecht war ich! Oberflächlich! Hätte ich nicht mit ihnen beraten müssen, wie wir es anfangen sollten, um einander noch ordentlich zu sehen? O, hätte ich weinen dürfen! Niemandem durfte ich dieses merkwürdige Erlebnis erzählen, das mich doch so lebhaft bewegte! Diese qualvollen Stunden! Ich hörte nicht zu und erschrak, wenn ich aufgerufen wurde.

Sollten sie wohl noch auf dem Jungfernstieg stehen? Mich erwarten? Würden wir den Weg nach Hamm zusammen gehen? Ach, ich hatte ja noch hunderterlei zu fragen!

Endlich war die Schule aus. Ich eilte nach dem Jungfernstieg. Mit Sehnsucht sah ich nach dem großen und kleinen Sparmann aus, vergeblich!

Ich weinte während des Rückweges über meine Herzlosigkeit! Was mußten sie von mir denken! Aber wo sollte ich sie finden in dem großen Hamburg? Ich durfte doch gar nicht weg![343]

Auch in der französischen Stunde war ich zerstreut und unaufmerksam, und in der Nacht träumte ich tolles Zeug: der Forsthof brannte ab, und der große und der kleine Sparmann retteten mir das Leben.

Ich ging zur Schule. Wie sehnsüchtig spähte ich wieder in die Seitenstraße! Da waren sie gestern hergekommen. Heute kam niemand, der Interesse für mich hatte. Traurig ging ich meinen Weg. Aber da! – Auf der Lombardsbrücke, da, dicht bei der Windmühle! Ja, da standen beide und schauten ins Wasser. Eilig rannte ich zu ihnen.

»O,« sagte ich erregt, »wie gut, daß ich euch wiederfinde! Seid mir doch bitte nicht böse! Ich war gestern schlecht zu euch! Ich ließ euch stehen, kümmerte mich nicht weiter um euch! Was habt ihr nur von mir gedacht? Wartet doch, bis meine Schule aus ist, und dann geht den schönen, weiten Weg mit mir. Ich habe soviel zu fragen, euch soviel zu bestellen! Ich möchte euch so gern etwas fürs Größel Lenchen und die Lehmanns Gustel mitgeben, aber ich weiß ja nicht, wie ich das anfangen soll!«

»Was hast du denn?«

Ich überlegte, dann sagte ich: »Ich habe Ostern ein Zuckerei bekommen, das wäre für die eine, – ja, – und mehr habe ich nicht, ich habe noch einen Schlips, aber wenn ich den verschenke, dann merken es Funkes, ich soll ihn doch tragen!«

»Na, wir wollen uns nach der Schule wieder auf die Brücke stellen, und dann gehen wir mit dir zu Funkes.«

Ich erschrak und sagte: »Ich weiß nicht, ob das geht!«

»Aber warum denn nicht? Sei doch nicht so ängstlich![344] So scheu! Darum sind wir doch gekommen, daß wir sehen, wo du geblieben bist, ob sie auch gut zu dir sind, und ob du auf guten Wegen bist. So in Hamburg, – das ist doch so'ne Sache!«

Ich überlegte: ›Wenn ich nun nach Hause komme, dann essen wir, – dann arbeite ich, – dann habe ich Stunde –!‹

»Wir kommen nicht zum Essen, sorg' dich nicht!« Mit diesem zweifelhaften Bescheid trennten wir uns.

Ich mußte mein Erlebnis erzählen. Vor Tisch faßte ich mir ein Herz. – Großes Staunen. Bekannte aus Sachsen? Ach, wieder der mißtrauische Blick! Und die sonderbaren Fragen. Waren die Männer verheiratet?

»Der Große,« sagte ich verlegen.

»Wann hast du sie getroffen?«

Ich überlegte, zögernd sagte ich: »Gestern.«

»Und davon hast du uns kein Wort gesagt? Sonderbar! Warum hast du gestern nichts davon erzählt? Wie verstockt du bist! Hast du früher gewußt, daß du sie treffen würdest?«

»Nein, ich war ganz überrascht.«

»Na?–!«

Und dann kamen sie! Sie dienerten verlegen. Sie wollten doch sehen, ob die Charitas auch in ordentlichen Händen sei. So ganz in der Fremde! – Der Kleine fuhr fort: »Die Mutter so weit weg, – niemand, der mal nach dem Kinde sieht!« Verlegene Pause, ich stehe dabei und sehe meine beiden Freunde mit Funkes Augen. Das Mädchen bringt zwei Tassen Kaffee, Sparmanns setzen sich verlegen an die äußerste Kante des Stuhles, sie schütten den Kaffee in die Untertasse, und aus lauter[345] Verlegenheit pusten sie mit solcher Macht, daß die bewegten Wellen über die Untertasse schlagen.

Niemand sagt ein Wort, ich stehle mich fort und hole mein Zuckerei. Die beiden stehen auf, sehen erst einander, dann mich erwartungsvoll an, sie dienern und bedanken sich für den Kaffee. Ob die Charitas ein Stückchen mit darf? Ja, aber nicht weit!

Draußen atmen wir alle auf, ich gebe dem Kleinen das Ei für Größel-Lenchen, ich schicke allen, allen, ach so viele Grüße! Später mal, in zehn Jahren, wenn die Mutter wieder da ist, – dann komme ich ganz gewiß auch mal wieder nach Sachsen, dann will ich sie alle wiedersehen!

»Und werd' nur ja nicht stolz!« warnen sie.

»Stolz?! Ach, ich stolz? Worauf denn?«

Dann nehme ich weinend Abschied von meinen Landsleuten.


***


Fräulein Funke gab mir eines Tages einen Brief mit an Frau Doktor Meyer, daraus sah ich, daß sie von ihrer Reise zurück waren, ich konnte mir aber auch denken, was in dem Briefe stand. Wie würde es mir gehen!

Mit tausend Ängsten gab ich den Brief ab und erwartete das Gericht. Frau Doktor las, legte den Brief gleichmütig beiseite und sagte nur: »Du hast also Besuch aus deiner Heimat gehabt? War das denn schön?«

Ich konnte vor Staunen nur eine verwirrte Antwort geben. Da Frau Doktor nichts weiter sagte, ging ich, mich unterwegs wundernd, daß sie nichts über »Jane Eyre« gesagt hatte. Oder war sie darüber vielleicht anderer Meinung als Fräulein Funke?[346]

Quelle:
Bischoff, Charitas: Bilder aus meinem Leben. Berlin 1912, S. 326-347.
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Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

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