Königsosmunde

[498] Königsosmunde, Osmunda regalis, L. [Zorn pl. med. Tab. 559.] mit doppelt gefiederten Blattzweigen und zwiefach zusammengesetzten Blüthentrauben an den Enden, eine Art im Winter absterbenden Farnkrautes von vier Fuß Höhe, mit perennirender Wurzel in feuchten schattigen Wäldern und Wassergräben.

Die Alten bedienten sich der traubenartig zusammengeballten kugelförmigen, im Heu- und Erntemonat erscheinenden Staubkapseln (iuli osmundae regalis, silicis floridae) und des innern, weißlichern Theils der äußerlich schwärzlichten Wurzel (Medulla osmundae radicis), als angeblich spezifischer Mittel in der Rachitis der Kinder, wiewohl der geringe Geruch und unbedeutende adstringirende Geschmack nicht so viel zu versprechen scheint. Auch innere Blutstockungen vom Fallen hat man damit zu zertheilen gewähnt. In der Kolik und Milzsucht, so wie äußerlich auf Brüche der Kinder scheint die Anwendung dieser Wurzel noch unbedeutender.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 498.
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