Lorberbrusch

[37] Lorberbrusch, Ruscus hypophyllum, L. [Blackw. herb. tab. 194.] mit stachellosen, auf ihrer Unterfläche Blüthen tragenden Blättern, ein etwa zwei Fuß hohes, in Italien, Frankreich, Ungarn und Oesterreich an bergichten Orten an den schattigen Abhängen der Hügel einheimisches Kraut, mit perennirender Wurzel, welches den Sommer über, seine unmerklich kleinen, grüngelblichen Blumen auf der untern Seite der Blätter trägt.

Die den Lorberblättern an Gestalt, Dicke und Farbe ähnlichen, nur weit kleinern, zugespitzten Blätter (Fol. lauri alexandrinae) mögen wohl etwas adstringirendes Wesen enthalten, wenigstens hat man sie in ältern Zeiten als ein zusammenziehendes Mittel (unnöthigerweise) gebraucht, vorzüglich bei Erschlaffung des Zäpfchens und bei Brüchen der Kinder. Der[37] weißen, langen, harten, knotigen Wurzel (Rad. Lauri alexandrinae) schrieb man eröffnende, Harn und Monatzeit befördernde, ja selbst anthystherische, zuweilen adstringirende Eigenschaften zu, ohne gründliche Belege.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 37-38.
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