Meerbohne

[74] Meerbohne, (Faba marina, Belliculus marinus, Umbilicus Veneris, Umbilicus marinus) ist der Deckel des im mittelländischen und adriatischen Meere einheimischen Turbo rugosus, L. [Chemn. Conch. 5. tab. 181. fig. 1782-1785.] eines ziemlich ovalen, gestreiften Gehäuses mit oberwärts runzlichtem Gewinde, eigentlich runde, auf der untern Seite platte, dunkelfärbige, mit einem rundlichen, weißen Rande umgebne, auf der obern Seite aber erhabne, glänzende, röthlichgilbliche, mit einer Grube und einem weißen, durchscheinenden Knöpfchen darin, bezeichnete Schalen, ohne Geschmack und Geruch.

Man hat sie ehedem zur Stillung der Koliken (lächerlicherweise) auf den Unterleib gelegt. Als Säure verschluckendes Mittel haben sie keinen Vorzug vor Austerschalen.

Das Pfund kostet in Holland 2 Gulden.

Unter dem Namen Umbilicus marinus haben die Neuern eine andre Konchilie aufgenommen; Nabelköcher.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 74.
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