Meermannstreu

[76] Meermannstreu, Eryngium maritimum, L. [Flor. dan. tab. 875.] mit rundlichen, gefaltenen, dornigen Wurzelblättern, gestielten Blumenköpfen, und dreispitzigen Spreublättchen, ein an den Meerufern von Europa im Sande wohnendes, fußhohes Kraut mit perennirender Wurzel, welches im Mai weißlicht blau blüht.

Die tief in die Erde gehende Wurzel (Rad. Eryngii marini) mit ihren vielen Ausläufern ist von süßlicht gewürzhaftem Geschmacke, und von den Alten bei weiblicher Unfruchtbarkeit von schleimiger Kachexie mit Zucker eingemacht, verordnet worden. Ueberdieß besitzt sie antiskorbutische Kräfte, und in den nördlichen Seeländern werden ihre jungen Sprossen im Frühlinge wie Spargel genossen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 76.
Lizenz: