[276] Euphorbium. Euphorbium

[276] Dieses etwas über 2/5 an eigentlichem Harze enthaltende bräunliche Gummiharz, ist der durch Aufritzen hervorquellende Saft einer dickstengeligen, perennirenden Pflanze, ehedem meist von der im heissesten Afrika wachsenden Euphorbia officinarum, jetzt häufiger auf den canarischen Inseln von der Euphorbia canariensis gesammelt, zu uns gebracht.

Beim Kauen scheint es Anfangs geschmacklos zu seyn, verbreitet aber später ein äusserst ätzendes Brennen im ganzen Munde, welches sehr lange anhält, und bloss durch Ausspülen desselben mit Oel sich wieder tilgen lässt. Die vielen Species von Euphorbium scheinen an Arzneikräften einander sehr ähnlich zu seyn.

So viel das Euphorbium auch von Chirurgen ehedem, eingestreut im Knochenfrass und auf andere schlaffe Hautgeschwüre, gemissbraucht ward und noch jetzt in der Allöopathie zur Qual der Menschen als Ingredienz des immerwährenden Zieh-Pflasters gemissbraucht wird, so heilsam verspricht es zu seyn bei der innern Anwendung, wenn es auf die der Homöopathik eigne Art zubereitet worden, wie mit den übrigen trocknen Arznei-Substanzen geschieht, wo es dann in hohen Potenz-Graden, in kleinsten Gaben angewandt, sehr viel zu leisten verspricht, wie schon folgende reine Symptome, an gesunden Menschen beobachtet, deutlich andeuten. Es scheint weiterer Prüfung auf reine Symptome sehr werth zu seyn.

Seine Wirkung ist mehre Wochen anhaltend, und sein Antidot, Kampher; ob Citronsaft etwas gegen beschwerliche Symptome desselben vermöge, ist noch ungewiss.

Die Namens-Verkürzungen meiner Mit-Beobachter sind: Lgh. – Dr. Langhammer; Wl. – Dr. Wislicenus; Htb.;Tr. – DD. Hartlaub u. Trinks (in ihrer reinen Arzneimittel-Lehre).[277]

Euphorbium

Melancholie (Trajus, hist. des Plantes).

Angst, als wenn er Gift verschluckt hätte (Wl.).

Aengstlichkeiten (Ehrhardt, Pflanzen-Hist. VII).

Bänglich besorgende Gemüths-Stimmung, doch nicht unthätig zur Arbeit (Lgh.).

5 Ernsthaft und stille, selbst in Gesellschaft (Lgh.).

Still, in sich gekehrt, sucht er Beruhigung, doch dabei Arbeitslust (Lgh.).

Schwindel im Stehen; es drehte sich Alles ringsum, wobei er auf die rechte Seite fallen wollte (Wl.).

Heftiger Schwindel-Anfall beim Gehen im Freien, zum links hin Fallen (Lgh.).

Kopfweh, wie von Magen-Verderbniss.

10 Betäubendes Weh vorn in der rechten Kopfhälfte, das sich dann in die Stirn ausdehnt (Htb. u. Tr.).

Dumpfer, betäubender drückender Schmerz in der Stirn (Htb. u. Tr.).

Drückender Schmerz in der Stirne (n. 24 St.) (W.).

Drücken in der rechten Stirn-Seite (Lgh.).

Drücken in der linken Gehirnhälfte.

15 Drückender Schmerz im Hinterhaupte (W.).

Stumpfer Druck in der Stirn, über der linken Augenhöhle (Htb. u. Tr.).

Ein drückender Stich-Kopfschmerz unter dem rechten Seitenbeine (W.).

Stichartiger Kopfschmerz vorzüglich in der Stirne (Lgh.).

Kopfweh, als sollte der Kopf auseinander gepresst werden (W.).

20 Aeusserlicher Druck-Schmerz an der Stirn, über dem linken Auge, mit Thränen des Auges und Unmöglichkeit es zu öffnen vor Schmerz (Lgh.).[278]

Ein spannendes Drücken am Kopfe, vorzüglich an der Stirn und in den Nacken-Muskeln; in jeder Lage (Lgh.).

Wie eingeschraubt im ganzen Gehirne und in den Jochbeinen, beim Zahnweh.

Ein schwindelartiges Reissen an der linken Stirn-Seite, bei Bewegung des Kopfes (Lgh.).

Stichartiger Schmerz an der linken Stirnseite (Lgh.).

25 Ein drückender Stich-Schmerz äusserlich an den Schläfen (Lgh.).

Zerschlagenheits-Schmerz am linken Hinterhaupte; er konnte nicht darauf liegen (Lgh.).

Blüthchen über der rechten Augenbraue, jückend, zum Kratzen reizend, mit Eiter-Spitze und nach dem Kratzen ein blutiges Wasser von sich gebend (Lgh.).

Im Auge, Drücken, wie von Sand (Htb. u. Tr.).

Kneipen im linken äussern Augenwinkel (W.).

30 Jücken im linken äussern Augenwinkel, was durch Reiben vergeht (W.).

Heftiges Jücken am linken untern Augenlide, zum Reiben nöthigend (Lgh.).

Beissen in den Augen, mit Thränen-Fluss.

Blassrothe Entzündung der Augenlider mit nächtlicher Eiter-Absonderung, wovon sie zukleben (Htb. u. Tr.).

Geschwulst der Augenlider, mit Reissen über der Augenbraue beim Oeffnen der Augen (Lgh.).

35 Trockenheits-Gefühl in den Augenlidern; sie drücken auf das Auge (W.).

Klebrichtes Gefühl im rechten Auge, als ob es voll Eiter wäre (Lgh.).

Augenbutter am rechten äussern Augenwinkel (Lgh.).

Zugeschworenheit des rechten Auges, früh, beim Erwachen, dass er es nur mit Mühe öffnen kann (Lgh.).

Schwere der Augenlider; sie wollen zufallen, bei Taumlichkeit im Kopfe (W.).

40 Erweiterte Pupille (n. 6 St.) (Lgh.).

Kurzsichtigkeit und Trübsichtigkeit, dass er die ihm bekannten Personen nur ganz in der Nähe, und auch da nur, wie durch Flor, erkennen konnte.

Doppelt-Sehen; sieht er einen Menschen gehen, so ist es ihm, als ginge derselbe gleich noch einmal hinterher (W.).

Alle Gegenstände erscheinen ihm in bunten Farben (Htb. u. Tr.).[279]

Alles erscheint ihm wie zu gross, so dass er auch im Gehen die Beine immer hoch aufhebt, als müsse er über Berge steigen (Htb. u. Tr.).

45 Ohrenzwang, in freier Luft (W.).

Klingen im Ohre, auch beim Niesen (Lgh.).

Brausen in den Ohren, Nachts.

Zwitschern im rechten Ohre, wie von Heimchen (Lgh.).

Gesichts-Blässe, fahles Aussehen (W.).

50 Ruckendes Reissen in den Muskeln des linken Backens, fast wie bei Zahnweh (Lgh.).

Spann-Schmerz im Backen, als wenn er geschwollen wäre (Lgh.).

Heftiges Brennen im Gesichte (vom Bestreichen mit dem Safte) (Rust's Magazin, XIX, 3. S. 408.).

Rothlauf-Entzündung des Gesichtes und äusseren Kopfes (Spielmann. Instit. Mat. med.).

Rothe, entzündete Backen-Geschwulst, mit Bohren, Nagen und Wühlen vom Zahnfleische bis ans Ohr, und mit Jücken und Kriebeln im Backen, wenn der Schmerz nachlässt (Lgh.).

55 Rothe, ungeheure Geschwulst der Backen mit vielen gelblichen Blasen darauf, welche aufgehen und eine gelbliche Feuchtigkeit ergiessen (vom Bestreichen mit dem Safte) (Stf.).

Rosenartige Entzündungs-Geschwulst der Backen mit erbsengrossen Blasen voll gelber Feuchtigkeit (vom Bestreichen mit dem Safte.) (Rust.).

Geschwulst selbst der nicht bestrichenen Gesichts-Stellen (Rust.).

Geschwulst der linken Backe, mit Spannschmerz für sich und Stoss-Schmerz beim darauf Drücken (W.).

Weisse, ödematös anzufühlende Backen-Geschwulst, vier Tage lang (W.).

60 An der Unterlippe, Wundheits-Schmerz, im Rothen, als wenn er sich aufgebissen hätte (Lgh.).

Am Kinn ein röthliches Knötchen, das bei Berührung druckartig und wie Blutschwär schmerzt (Lgh.).

Zahnweh, das bei Berührung und beim Kauen sich verschlimmert, am vorletzten linken Backzahne der obern Reihe (Lgh.).

Schmerz, wie Blutschwär, im Zahne, beim Angreifen.

Zahnweh, beim Anfange des Essens, mit Frost; ein nagendes[280] Reissen, mit Kopfschmerz zugleich, wie zerrüttet vom Zahnschmerze und wie eingeschraubt im Gehirne und in den Jochbeinen.

65 Zahnweh, wie eingeschraubt, im hohlen Zahne, mit Rucken darin, als sollte er herausgerissen werden (Lgh.).

Drückender Zahnschmerz im hintern Backzahne des linken Unterkiefers, welcher durch Zusammenbeissen der Zähne vergeht (W.).

Ein dumpfer Druck-Schmerz im zweiten hintern Backzahne der linken obern Reihe (W.).

Stechender Schmerz im ersten Backzahne des linken Unterkiefers (W.).

Ein dumpfer Stich-Schmerz im hintern Backzahne des linken Oberkiefers (W.).

70 Im Munde Trockenheits-Gefühl, ohne Durst (W.).

Viel Speichel-Zusammenfluss im Munde (Lgh.).

Speichelfluss, nach mehrmaligem Haut-Schaudern (W.).

Speichelfluss mit Brecherlichkeit und Schauder (W.).

Ungeheurer Speichelfluss, mit salzigem Geschmacke des Speichels auf der linken Seite der Zunge (W.).

75 Viel zäher Schleim im Munde, nach dem Mittags-Schlafe (Htb. u. Tr.).

Am Gaumen oben löst sich ein Häutchen ab ( Lgh.).

Brennen am Gaumen, wie von glühenden Kohlen (n. 5 Min.) (W.).

Im Halse kratzig und rauh, den ganzen Tag (W.).

Brennen im Halse (Alston, Mat. m.).

80 Brennen im Schlunde, bis in den Magen, wie von spanischem Pfeffer, mit Speichel-Zusammenfluss im Munde (W.).

Brennen im Halse und Magen, als wenn eine Flamme herausströmte; er musste den Mund öffnen (W.).

Brennen im Halse bis in den Magen, mit zitternder Aengstlichkeit und Hitze am ganzen Oberkörper; dabei Brecherlichkeit und Wasser-Auslaufen aus dem Munde, unter Trockenheit in den Backen (W.).

Entzündung der Speiseröhre (Ehrhardt, Pflanzenhist. VII, S. 293.).

Geschmack im Munde, als wäre er innerlich mit ranzigem Fette überzogen (Lgh.).

85 Fader Mund-Geschmack, nach dem Frühstücke, mit weissbelegter Zunge (W.).

Bitterer, herber Geschmack (Lgh.).[281]

Sehr bitterer Geschmack.

Faulicht bitterer Mund-Geschmack nach Bier-Trinken, das ihm gut schmeckt; vorzüglich hinten auf der Zunge (W.).

Durst auf kalte Getränke (Lgh.).

90 Grosser Hunger, bei schlaff herunterhängendem Magen, und eingefallenem Bauche; er ass viel und mit dem grössten Appetite (n. 2 St.) (W.).

Nach dem Mittag-Essen, grosse Schlaf-Neigung (Htb. u. Tr.).

Unaufhörliches Aufstossen.

Leeres Aufstossen (Htb. u. Tr.).

Starkes leeres Aufstossen.

95 Oefteres leeres Aufstossen (Lgh.).

Oefteres Schlucksen (Lgh.).

Uebelkeit mit Schütteln (bald.) (Htb. u. Tr.).

Früh-Uebelkeit (n. 24 St.) (W.).

Erbrechen (Mayerne, Syntagma Prax.).

100 Erbrechen mit Durchfall (Ehrhardt.).

Der Magen schmerzt beim Befühlen, als wenn er einen Schlag darauf bekommen hätte (W.).

Drücken auf der linken Magen-Seite (W.).

Krampfhafter Magenschmerz (W.).

Krampfhafte Zusammenziehung des Magens mit Luft-Aufstossen (W.).

105 Zusammenziehung des Magens von allen Seiten her, nach der Mitte zu, wie zusammengeschnürt, mit Zusammenlaufen des Speichels im Munde und Brechübelkeit (W.).

Greifen und Raffen in der linken Magen-Seite, mit nachfolgender Zusammenschnürung des Magenmundes, unter vermehrter Absonderung salzigen Speichels und Haut-Schaudern (W.).

Schmerzhaftes Greifen im Magen, als wenn er zusammengedrückt würde, mit nachfolgendem Speichelflusse und Brech-Uebelkeit (W.).

Angenehmes Wärme-Gefühl im Magen, wie nach geistigen Getränken (n. 3/4 St.) (W.).

Brennen im Magen, wie von glühenden Kohlen (W.).

110 Brennen im Magen, wie von verschlucktem Pfeffer (W.).

Brenn-Gefühl in der Herzgrube, nach dem Essen, mit Drücken verbunden.

Entzündung des Magens (Ehrhardt.).

Schlaffheit des Magens; er hängt ganz schlaff herab (W.).

Bauchschmerz äusserst heftiger Art (Ehrhardt.).[282]

115 Ungeheurer Leibschmerz und Aufblähung (Ehrhardt.).

Aengstliches Wund-Weh im Unterbauche (Htb. u. Tr.).

Unruhe und Hitze im Unterleibe (Htb. u. Tr.).

Angenehmes Wärme-Gefühl durch den ganzen Darmkanal, wie nach geistigen Getränken (W.).

Leerheits-Gefühl im Unterleibe, wie nach einem Brechmittel, früh (W.).

120 Eingefallenheit des Bauches, als wenn er gar keinen hätte, bei grossem Hunger (W.).

Krampfhafte Blähungs-Kolik, früh im Bette; die Blähungen stämmen sich gegen die Hypochondrien und Brusthöhle und verursachen ein krampfhaftes Auseinander-Pressen und Zusammenschnüren, das durch Umwenden gemildert ward, bei ruhiger Lage aber sogleich wieder kam (W.).

Die Blähungs-Kolik wird nicht eher gemildert, als bis er sich den Kopf auf Ellbogen und Knie aufstämmt, wonach einige Blähungen abgehen (W.).

Kneipender Schmerz auf der hintern Seite der Darmbeine.

Winden (Grimmen) durch den ganzen Darmkanal; drauf dünner Stuhl mit brennendem Jücken um den Mastdarm herum (W.).

125 Knurren und viel Umhergehen im Bauche (Htb. u. Tr.).

Lautes Kollern im Bauche linker Seite, wie von versetzten Blähungen und darauf Winde Abgang (Lgh.).

Viel Blähungs-Abgang (Htb. u. Tr.).

In der Leisten-Gegend, drückender Schmerz (W.).

Reissender Schmerz im linken Schoosse, wie von Verstauchung, beim Stehen (Lgh.).

130 Heftiger Verrenkungs- und Lähmigkeits-Schmerz in der linken Schambuge, bis in den Oberschenkel, beim Ausstrecken des Beines, nach Sitzen (Htb. u. Tr.).

Wundschmerzhaftes Herausdrücken in der linken Weiche, und, nach Harnen, auch in der rechten (Htb. u. Tr.).

Stuhl-Verstopfung, zwei Tage lang (Nachwirkung?).

Harter, schwerabgehender Stuhl.

Stuhl erst natürlich, dann wie gegohren und dünn, wie Wasser (W.).

135 Weicher, mit kleinen Klümpchen untermischter, geringer Stuhl, und um 15 Stunden zu spät (W.).

Breiartige Stühle (n. 3, 10, 23 St.) (Lgh.).

Breiartiger, gelblicher Stuhl (W.).[283]

Leimiger Stuhl, nach vorgängigem Jücken um den Mastdarm, beim Drange dazu (W.).

Dünner Stuhl, nach einigem Drücken, und zuletzt drei harte Knoten, ohne Beschwerde (W.).

140 Durchfälliger, reichlicher Stuhl, nach vorgängigem Jücken um den Mastdarm beim Drange dazu (W.).

Durchfall, einige Male täglich, unter Brennen am After, Auftreibung des Bauches, und Leibweh, wie von innerer Wundheit.

Tödtliche Ruhr (Alex. Benedictus, Pract. 12, 117.).

Im Mastdarme starkes Jücken beim Stuhldrange und nach (5 Stunden zu früh) erfolgtem Stuhle (W.).

Brennender Wundheits-Schmerz um den Mastdarm herum (W.).

145 Harndrang; der Harn kam tropfenweise, mit Stichen in der Eichel, worauf der natürliche Abgang erfolgte (W.).

Harnstrenge (Spielmann.).

Oefterer Drang zum Harnen, mit geringem Abgange (Lgh.).

Viel weisser Bodensatz im Urine (W.).

In der Harnröhre, vorn, ein jückender Stich, ausser dem Uriniren (W.).

150 An der Eichel-Spitze, absetzende, scharfschneidende Stiche, beim Stehen (Lgh.).

An der Vorhaut ein wohllüstiges Jücken, das zum Reiben nöthigt, mit Ausfluss von Vorsteherdrüsen-Saft (Lgh.).

In dem Hoden, reissender Schmerz.

Am Hodensacke ein kneipender Brenn-Schmerz auf der linken Seite.

Erektion, im Sitzen, ohne Veranlassung (n. 1/2 St.) (Lgh.).

155 Nächtliche anhaltende Erektionen, ohne Pollution und ohne geile Träume (Lgh.).

Ausfluss von Vorsteherdrüsen-Saft aus schlaffer Ruthe (Lgh.).

Heftiger, vergeblicher Niese-Reiz im linken Nasenloche.

Niesen.

Niesen, vom Geruche des Pulvers (W.).

160 Oefteres Niesen ohne Schnupfen (Lgh.).

Vermehrter Schleim-Abgang aus der Nase, ohne Spur von Schnupfen (W.).

Fliess-Schnupfen, ohne Niesen (Lgh.).

Fliess-Schnupfen, ohne Niesen (Htb. u. Tr.).[284]

Vieler Schleim-Abfluss aus den hintern Nasen-Oeffnungen (Htb. u. Tr.).

165 Starker Schleim-Abfluss aus der Nase, ohne Niesen, mit erstickendem Beissen darin bis in die Stirnhöhle, dass sie keine Luft kriegen kann.

Hüsteln, von leisem Krabbeln im Halse schon erregt (W.).

Heftiger Reiz zu kurzem Husten, oben in der Luftröhre (Lgh.).

Husten, welcher von einem brennenden Kitzel im obern Theile der Luftröhre entsteht (W.).

Husten, Tag und Nacht, wie von Engbrüstigkeit und Kurzathmigkeit, worauf früh viel Auswurf folgt.

170 Trockner hohler Husten, von einem Kitzel mitten in der Brust, in der Ruhe (W.).

Fast ununterbrochner trockner Husten.

Engbrüstigkeit, als wenn die Brust nicht weit genug wäre, mit Spann-Schmerz in den rechten Brust-Muskeln, besonders beim rechts Drehen des Oberkörpers, 10 Stunden lang (W.).

Verhinderung am tief Athmen, durch ein Gefühl, als sei der linke Lungenflügel angewachsen (W.).

Spann-Schmerz auf der linken Brust-Seite, besonders wenn er sich mit dem Oberkörper nach rechts dreht (n. 2 T.) (W.).

175 Krampfhaftes Auseinander-Pressen in den untern Theilen der Brust (W.).

Ein stichartiger Druck auf dem Brustbeine, im Sitzen und Stehen (Lgh.).

Stechen in der linken Brust-Seite, im Stehen und Sitzen (Lgh.).

Stich-Schmerz in der linken Brust-Seite, beim Gehen im Freien, dass er stehen bleiben muss (Lgh.).

Anhaltendes Stechen in der linken Brust-Seite im Sitzen, das im Gehen verschwand (Lgh.).

180 Absetzendes, feines Stechen in der linken Brust-Seite, beim Lesen (Lgh.).

Wärme-Gefühl in der Mitte der Brust, als wenn er heisses Essen verschluckt hätte (W.).

Kreuzschmerz, ein Drücken in der Ruhe (W.).

Ruckend stechende Kreuzschmerzen (W.).

Rücken-Schmerz, ein Drücken in den Muskeln (W.).

185 Krampfhafter Schmerz in den Rücken-Wirbeln, früh, im Bette, beim Liegen auf dem Rücken (W.).[285]

Kneipender Schmerz im linken Schulterblatte (W.).

Absetzende starke Stiche, immer auf einer Stelle in der Mitte des Rückens, im Sitzen (Lgh.).

Im Achsel-Gelenke, Spannen, wie Lähmung, früh, nach dem Aufstehen, durch Bewegung verschlimmert (W.).

Spannende Schmerzen in der rechten Schulter lassen ihm den Arm nicht wohl in die Höhe heben (W.).

190 Die spannenden Schmerzen in der rechten Schulter lassen beim Spazierengehen nach, werden aber in der Ruhe sogleich wieder heftiger (n. 3 T.) (W.).

Steifheits-Schmerz in der rechten Schulter, besonders, wenn er sich nach links dehnt (W.).

Empfindliches Ziehen in der rechten Schulter (Htb. u. Tr.).

Im Arme ein inneres, wie mit Schwäche verbundenes, empfindliches Ziehen, besonders in den Knochen der Speiche, des Oberarmes und des Hand-Gelenkes (Htb. u. Tr.).

Am Oberarme ein Druck-Schmerz auf der äussern Seite über dem Ellbogen-Gelenke früh, im Bette (W.).

195 Verrenkungs-Schmerz am rechten Oberarme, nahe beim Ellbogen-Gelenke, bei Bewegung des Armes (Lgh.).

Stechendes Jücken am Oberarme, nahe beim Ellbogen (Lgh.).

Am Vorderarme ein empfindlicher Zieh-Schmerz in der Ellbogen-Röhre (Htb. u. Tr.).

Brennendes Jücken an der äussern Seite des linken Vorderarmes (W.).

Scharlachrothe Striemen am linken Vorderarme, welche bei Berührung des Fingers jücken, beim überhin Streichen mit dem Finger aber verschwinden, unter einem Gefühle, als wenn dünne Schnur unter der Haut läge; mehrere Tage lang (n. 7 T.) (W.).

200 Im Hand-Gelenke, lähmiger Schmerz beim Bewegen derselben (Lgh.).

Absetzendes Reissen in den Muskeln der linken Hand (Lgh.).

Klamm-Schmerz in den Muskeln der rechten Hand nahe am Hand-Gelenke vorzüglich beim Bewegen derselben (Lgh.).

Krampfhaftes Ziehen in der rechten Hand, beim Schreiben (W.).

Feines Jücken auf dem linken Handrücken, das zum Reiben nöthigt (Lgh.).

205 Brennendes Jücken, wie von Nesseln, auf dem mittelsten Gelenk-Knöchel des Zeigefingers, mit Reiz zum Reiben (Lgh.).[286]

Druck-Schmerz im rechten Daumen-Ballen, durch Berührung und Bewegung gemindert (Lgh.).

Die Gesäss-Muskeln linker Seite schmerzen bei Bewegung, wie von Stoss (W.).

Nächtliche Schmerzen im Sitz-Knochen.

Im Hüftgelenke rechte Seite, schmerzhafte Lähmigkeit beim Auftreten (Htb. u. Tr.).

210 Quetschungs-Schmerz am vordern Theile der Hüfte, bloss beim Bewegen des Körpers im Sitzen, nicht im ruhig Sitzen noch beim Gehen, oder bei Berührung (Lgh.).

Verrenkungs-Schmerz im Hüft-Gelenke auf beiden Seiten.

Druck-Schmerz in den Muskeln um die Hüfte (Lgh.).

Ein drückendes Reissen in den Muskeln der linken Hüfte (Lgh.).

Schmerzhaftes Reissen in den Muskeln um das rechte Hüft-Gelenk, im Sitzen (Lgh.).

215 Ein absetzendes, stichartiges Reissen in den Muskeln der linken Hüfte, beim Sitzen (Lgh.).

Brenn-Schmerz, Nachts, in den Knochen der Hüfte und Oberschenkel, dass er oft darüber aufwachte, mehrere Nächte nach einander.

Die Beine schlafen häufig bis über die Knie ein, mit schmerzhaftem Kriebeln darin und Unvermögen, dieselben fortzubewegen (Htb. u. Tr.).

Absterbungs- und Kälte-Gefühl im linken Beine, als wolle es einschlafen, im Sitzen; Bewegung besserte nicht und beim Herumgehen blieb anhaltend empfindliches Kälte-Gefühl innerlich im Schenkel, besonders im Unterschenkel und Fusse (Htb. u. Tr.).

Im Oberschenkel, beim vorwärts Schreiten, ein Spann-Schmerz von den linken Gesäss-Muskeln bis in die Kniekehle, als ob die Flechsen zu kurz wären (W.).

220 Reissende Schmerzen in den vordern Muskeln des linken Oberschenkels (im Sitzen) (Lgh.).

Schmerzhaftes Reissen in den Muskeln des rechten Oberschenkels, im Stehen und Sitzen (Lgh.).

Absetzendes Reissen in den äussern Seiten Muskeln des rechten Oberschenkels, im Sitzen; beim Stehen nicht, wohl aber beim Gehen nachlassend (Lgh.).

Verrenkungs-Schmerz im linken Oberschenkel, ganz oben bei der Schooss-Beuge, beim Gehen im Freien; im Stehen sich verlierend (Lgh.).[287]

Fressendes Jücken am linken Oberschenkel (Lgh.).

225 Fressendes Jücken, das zum Kratzen reizt, am rechten Oberschenkel, dicht an der Hüfte (Lgh.).

Am Knie, ein Reissen, auswärts.

Stich-Schmerz am innern Knie, im Sitzen (Lgh.).

Im rechten Unterschenkel, ein stechender Druck (Lgh.).

Reissen im linken Unterschenkel, vorn, im Sitzen; beim Gehen und Stehen sogleich verschwindend (Lgh.).

230 Reissen in den Muskeln des rechten Unterschenkels, beim Gehen im Freien (Lgh.).

Reissen oben auf dem linken Schienbein, dicht unter dem Knie, im Sitzen (Lgh.).

Heftiges nagendes Reissen in der rechten Wade, im Sitzen und Stehen (Lgh.).

Heftig stichartiges Reissen in den Unterschenkel-Muskeln, nahe am Fuss-Gelenke im Sitzen (Lgh.).

Empfindlicher heisser Stich, wie mit einem Messer in der linken Wade (Htb. u. Tr.).

235 Schmerz, wie von einem Schlage, auf der Aussen-Seite der linken Wade (W.).

Kalter Schweiss an den Unterschenkeln, früh.

Grosse Schwäche der Unterschenkel, bis ans Knie, als wollten sie zusammenbrechen und könnten den Körper nicht halten.

Fressendes Jücken nahe am Knie am linken Unterschenkel, das zum Reiben nöthigt, früh (Lgh.).

Am Fusse, Klamm-Schmerz, mehr am äussern Knöchel, im Sitzen und Stehen; beim Gehen verschwindend (Lgh.).

240 Klamm im Mittelfusse, der die Zehen krumm zog, eine halbe Stunde lang.

Reissend brennender Schmerz um die Fuss-Gelenke, dass er hätte schreien mögen, 2 Stunden lang, mit Hitze der Theile.

Wundheits-Schmerz an der rechten Ferse, als ob sie unterköthig wäre, beim Gehen im Freien (Lgh.).

Heftiger Verrenkungs-Schmerz in der linken Ferse, einige Tage ununterbrochen, und dann zeitweise erscheinend; am ärgsten beim Gehen (Htb. u. Tr.).

Häufiges Einschlafen der Füsse im Sitzen mit Unvermögen dieselben dann zu bewegen und schmerzhaftem Kriebeln darin (Htb. u. Tr.).

245 Kitzelndes Jücken auf der rechten Fusssohle, zum Kratzen reizend (Lgh.).[288]

Rheumatische Glieder-Schmerzen (Pyl, Aufsätze u.s.w.).

Die Wirkungen des Euphorbiums scheinen meist erst spät einzutreten (Htb. u. Tr.).

Entzündungen äusserer Theile (Scopoli, flor. Carn.).

Kalter Brand (Scopoli.).

250 Allgemeine Geschwulst, Entzündung, kalter Brand, Tod (Siegesbeck, in Bressl. Samml. 1792. II. S. 192.).

Schlaff und müde am ganzen Körper (W.).

Mattigkeit in den Gliedern, beim Gehen im Freien; das Gehen wird ihm sauer (Lgh.).

Oefteres Gähnen, wie von Unausgeschlafenheit (Lgh.).

Grosse Schläfrigkeit nach dem Mittag-Essen (Htb. u. Tr.).

255 Er kann sich am Tag des Schlafs nicht erwehren.

Betäubter Nachmittags-Schlummer; er kann sich nicht herausfinden und möchte immer fort schlummern.

Er schläft Nachts mit weit über den Kopf ausgestreckten Armen (W.).

Schlaflosigkeit und zittriges Umherwerfen im Bette vor Mitternacht mit Brausen vor den Ohren; er konnte die Augen nicht zuthun.

Leichtes und öfteres Erwachen aus dem Schlafe.

260 Er ward Nachts öfters munter, schlummerte aber sogleich wieder ein (Lgh.).

Nachts, beim wach Liegen im Bette, plötzliches Zusammenfahren, wie durch elektrischen Schlag (Lgh.).

Aengstlicher, verwirrter Traum, ohne Ende.

Aengstliche, lebhafte Träume, Nachts, die ihn aufzuschreien nöthigen, worüber er erwacht (Lgh.).

Lebhafte, geile Träume, mit Samen-Ergiessung (Lgh.).

265 Traum von dem zwei Tage vorher Verhandelten, nach 3 Uhr früh (W.).

Gefühl, als wenn ihm Wärme mangelte, und er die ganze Nacht nicht geschlafen und recht ausgeschweift hätte, wobei alle Adern auf den Händen verschwunden waren (W.).

Frostig am ganzen Körper, früh (W.).

Frost, beim Gehen in freier warmer Luft.

Immer Frösteln, unter stetem Schweisse.

270 Schauder (Ehrhardt.).

Schauder über den ganzen Oberkörper (W.).

Schauder über den ganzen Rücken, bei glühenden Wangen und kalten Händen (Lgh.).

Hitze (Nachwirkung?) (Ehrhardt.).[289]

Grosse Hitze den ganzen Tag; alle Kleidung schien ihm eine Last, wie auch der ganze Körper ihm zu schwer war, als hätte er eine grosse Last aufgeladen.

275 Hitz-Gefühl über das ganze Gesicht bei warmer Stirne und kalten Händen ohne Durst (Lgh.).

Fieber (Rust, a.a.O.).

Durst auf kaltes Getränk (Lgh.).

Schweiss am Halse, alle Morgen im Bette und beim Aufstehen.

Früh-Schweiss von den Füssen an über den ganzen Körper, mit grosser Hitze, ohne sonderlichen Durst.

280 Früh-Schweiss an den Ober- und Unterschenkeln, aber nicht an den Füssen.

Früh, kalter Schweiss an den Unterschenkeln.

Quelle:
Samuel Hahnemann: Die chronischen Krankheiten. 5 Bände, Bd. 3, Dresden, Leipzig 21837, S. 276-290.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Die chronischen Krankheiten
Die Chronischen Krankheiten, Ihre Eigenthumliche Natur Und Homoopathische Heilung (1)
Die chronischen Krankheiten, 5 Bde. Ihre eigentümliche Natur und homöopathische Heilung.
Die chronischen Krankheiten, Bd.1, Theoretische Grundlagen
Die chronischen Krankheiten, ihre eigentümliche Natur und homöopathische Heilung: Erster Teil
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