Siebenzigstes Kapitel

Kirchliche Trauung.

[218] Vor der Trauung versammeln sich die Hochzeitsgäste in der Sakristei und gehen dann zu Paaren geordnet, nach vorher festgesetzter Rangordnung, zum Altar. Das Brautpaar beschließt den Zug, während es nach stattgehabter Trauung beim Verlassen der Kirche voranschreitet.

Es ist durchaus unschön, wenn eine Braut, neugierig Umschau haltend, zum Altar schreitet.

Es ist unpassend, bei einer Trauung in Trauerkleidern zu erscheinen.

Die Hochzeitsgäste haben während der Trauung eine gemessene, teilnehmende Haltung zu beobachten und jede Störung der heiligen Handlung zu vermeiden. Es ist taktlos, wenn sich eine Witwe im weißen Brautkleid trauen läßt.[218]

Quelle:
Kallmann, Emma: Der gute Ton. Berlin 1926, S. 218-219.
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