Immer wiederkehrender Monolog des Ballbuben ...

[133] »... ach, da kommt schon wieder der dicke Schwarze, genau so schimmerlos wie der Fritze – den würden Beppo und ich ›six-love‹ schlagen, dabei hat er so 'ne große Fresse und schreit immer: ›Ihr Idioten, ihr Hornochsen!‹ Na, wenn ich mal so reden könnte, wie ich wollte! Sechs alte Bälle hat er; mit den Pflaumen würde ich Vaters Kaninchen füttern, aber nicht mit der Rakete knallen. Wie der sich bloß wieder tut, die alte Ziege, die er da immer mitbringt und die ›hoppla, hoppla, Jungens‹ schreit. Schlimmer als beim Froitzheim, das Getue: drei Pressen und lauter Hängematten. Wenn ich da an Tilden denke – – –! Wie der schon serviert, kann rechts von links nicht unterscheiden, natürlich – die Sonne, den Witz kenn' ich! Pause – Taschentuch um Kopp, am besten ganz vor die Augen, kann auch nicht schlechter werden – – – wie der Max herübergrinst, der wartet nur auf den ersten ›backhand‹ – dann hustet er laut, und dann muß ich immer lachen. – Wie der Mensch brüllt, weil der Ball in die Pfütze gefallen ist, und wie er jetzt der Fräulein Irma zuwinkt und so tut, als ob er vollieren kann – lächerlich! Dem Kleinschroth würden die Haare zu Berge stehen – – –! Die ›Kartoffel‹ lass' ich im Schmutz liegen, und die zweite stoß' ich heimlich dazu, da muß er dann mal an neue Bälle glauben! Gleich wird er mich fragen ›aus‹ oder ›in‹? Da brauch' ich erst gar nicht hinsehen, wenn's bei Najuch wäre – tät man's schon – aber bei dem hier – lohnt sich jar nich! Und schummeln kann der gut – nur der Doktor ist viel zu anständig, der merkt nichts. Von mir aus – nachher hat Fräulein Elli den Platz, das is 'ne ganz andere Sache, da ist man noch mit Lust und Liebe dabei, da mogelt man mal mit und drückt Daumen und Zehen – aber bei dem hier, der sollte lieber Murmel spielen, das kann er auch nicht schlechter machen – wir knobeln dann um seine abgelegten Pflaumen. – – –«


Immer wiederkehrender Monolog des Ballbuben ...

Quelle:
Reznicek, Paula von / Reznicek, Burghard von: Der vollendete Adam. Stuttgart 1928, S. 133-134.
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