4. Die neue Familie.

[48] Bei meinem Abgang vom Gymnasium hatte der alte brave Swoboda dafür Sorge getragen, daß mir durch Stundengeben reichlichere Einnahmen zuflossen. Er empfahl mich dem Grafen Waldstein, der für seinen zweiten, gleichfalls zur Universität abgehenden Sohn einen Korrepetitor in Mathematik und Philosophie suchte. Das Honorar war glänzend und die Aufgabe wäre auch recht lohnend gewesen, wenn nur mein Zögling, ein stattlicher junger Mensch, der mich um eine Kopflänge überragte, nicht so stumpf und unwissend gewesen wäre. Seine Erziehung hatte bisher, nach der allgemeinen Gewohnheit in hochadligen Familien, ein Priester geleitet, und nach der leider ebenfalls allgemeinen Gewohnheit in diesen Häusern, ihm den Katechismus und knapp die elementaren Kenntnisse beigebracht. Zu meinem Schrecken entdeckte ich, daß der junge Graf nicht einmal orthographisch schreiben könne und durch den Mangel an Denkübung durchaus unfähig sei, den einfachsten mathematischen Satz zu begreifen oder einem logischen Schlusse zu folgen. An seinem Durchfallen im Examen war ebenso wenig ein Zweifel, wie daß mir die[48] Verantwortung dafür werde aufgebürdet werden. Den Entschluß, rechtzeitig diese Stellung aufzugeben, beschleunigte noch die Demütigung, welcher mich mein Zögling, gewiß gegen seinen Willen, aussetzte. Meine Kleidung mag ihm, was sie auch gewiß war, zu dürftig und unmodisch erschienen sein, er bot mir aus seiner Garderobe einen abgetragenen Leibrock an und zwar in Worten, die mir deutlich zeigten, daß er dazu von der gräflichen Umgebung veranlaßt worden sei. Im geschenkten Rocke dem Schüler gegenüberzusitzen, wäre mir unerträglich gewesen, meine eigenen Kleider erschienen offenbar für die vornehme Gesellschaft unpassend; darüber, was ich zu thun habe, konnte ich keinen Augenblick zweifeln. Ich verzichtete auf die Stellung in demselben Augenblick, in welchem mein Zögling erklärte, er wolle nicht studieren, meine Dienste also ohnehin überflüssig geworden waren. Im äußern Leben hat ihn übrigens sein Entschluß nicht zurückgebracht. Er avancierte früher zum General, als ich zum Professor.

Der alte Swoboda, dem ich meine Erfahrungen mitteilte, billigte, was ich gethan und versprach mir einen andern, wie er lächelnd meinte, meinem Stolze besser zusagenden Platz. Zu den vornehmsten und geachtetsten Bürgerhäusern in Prag gehörte jenes des Doctor Czermak. Czermak, dessen Vater bereits eine stattliche Klientel besessen, war Hausarzt in zahlreichen adeligen Familien, in vielen derselben auch der intime Berater und Hausfreund. Die Praxis und die vielen Verpflichtungen nahmen seine Zeit vollständig in Anspruch und zwangen ihn, die Leitung[49] des auf großem Fuße eingerichteten Hauses, die Erziehung der Kinder ausschließlich der Gattin zu übertragen. Sie konnte in keine besseren Hände gelegt werden. Eine sorgsamere, ausschließlich auf das Wohl ihrer Kinder bedachte Mutter gab es nicht. Vom Morgen bis zum Abend war die rechte Erziehung und Ausbildung der Kinder ihr Hauptgedanke; selbst in der Nacht ruhte sie nicht und spann halb im Traum Pläne, wie sie die Laufbahn ihrer Söhne ebnen und glätten könnte. Vom Vater, einem für Kunst und Wissenschaft begeisterten Manne, welcher den Tag über die Rechnungen des gräflich Thunschen Hauses revidierte, in seinen Mußestunden aber ausschließlich mit Gelehrten und Künstlern, besonders Malern verkehrte, hatte sie den Bildungsdrang geerbt. In ihrer Jugend durfte sie denselben nicht befriedigen. Wollte sie nach einem Buche greifen, so wurde sie von der Stiefmutter in die Küche oder an den Nähtisch gewiesen. Ihre Kinder sollten es besser haben, nicht in späteren Jahren Klage führen, daß ihnen im Elternhause die Quellen allseitiger Bildung verschlossen gewesen. Um sie anzuspornen, nahm sie an den Unterrichtsstunden selbst teil, sammelte gelehrte und geistreiche Männer in ihrem Hause und gab selbst den Spielen gern einen lehrhaften Charakter.

Zunächst wurde ich nur als Stundenlehrer aufgenommen. Der zweite Sohn Hans, nachmals als Physiologe und Erfinder des Kehlkopfspiegels in weiten Kreisen berühmt, war als einer der besten Schüler in die obersten Gymnasialklassen aufgerückt, fand sich hier aber in der Lehrweise des[50] alten Swoboda nicht gleich zurecht. Da empfahl mich der übertrieben besorgten Mutter mein Gönner als sogenannten Repetenten. Rasch wurde Hans in die Eigenheiten des Lehrers eingeweiht und mit dessen gelehrten Manieren vertraut gemacht. Gar bald blieb uns nach der Vorbereitung für die Schule noch Zeit übrig, um deutsche Dichter zu lesen, oder im vierhändigen Klavierspiel uns zu üben. Nach der in Österreich herrschenden Sitte wurde auch in Czermaks Hause auf die musikalische Ausbildung der Kinder ein großes Gewicht gelegt, der Unterricht im Klavierspiel mit mindestens gleichem Ernst und Eifer getrieben, wie der lateinische. Daß ich auch hier brauchbare Dienste leisten konnte, verbesserte nicht wenig meine Stellung im Hause. Der Stundenlehrer verwandelte sich allmählich in einen Familiengenossen. Hans war drei Jahre jünger als ich, er wurde mein guter Kamerad; dem zwölfjährigen Jaroslav, einem kränklichen, aber allzeit zu Schelmenstreichen aufgelegten Knaben, dessen großes Zeichentalent sich bemerkbar machte, stand ich halb als Mentor, halb als Spielgenosse zur Seite. Ein neues Leben ging mir auf. Endlich schien der Bann des Verwaistseins gebrochen, endlich ein fester Zusammenschluß mit lieben Menschen gewonnen. Glückliche Tage, wie ich sie niemals gekannt, kaum geahnt, brachen für mich an. Die Hauptquelle meines Glücks war Frau Czermak, oder »die Mama«, wie ich sie bald nennen durfte. Mit begeisterter Verehrung, mit förmlicher Andacht hing ich an ihr, bereit, für sie jedes Opfer zu bringen, mich ihrem Dienste ganz zu widmen. Zartfühlend ging[51] sie gleich von allem Anfang auf meine Verhältnisse ein, teilnehmend ließ sie sich von meiner trüben Vergangenheit erzählen. Sie sprach mir liebreichsten Trost zu, weckte meinen Mut und zeigte mir sonnige Tage im Spiegel der Zukunft. Ich brauche mich nicht mehr verlassen und aus der Gesellschaft wie ausgestoßen zu fühlen, sie wollte mütterlich für mich sorgen, als Pflegesohn mich annehmen, natürlich müsse ich ihr aber auch das Recht zum Tadel einräumen, wenn ich dazu Anlaß böte. Und dieses Recht nahm sie eifrig für sich in Anspruch. Verfiel ich, was damals häufig geschah, in Trübsinn, so rüttelte sie mich kräftig zusammen, ließ ich es an guter äußerer Haltung fehlen, so konnte ich einer scharfen Mahnung sicher sein. Noch heute erinnere ich mich lebhaft, als mir Mama einmal bei der Mahlzeit, in Gegenwart vieler Gäste, über den Tisch zurief. »Aber, Springer, Sie schnappen schon wieder zusammen, wie ein Taschenmesser!« Jaroslav karikierte sofort meine Stellung, die anderen Jungen lachten, der Hausherr war selbst in einiger Verlegenheit. Aber Mama wandte gleich die Sache zum Guten, indem sie erzählte, ich hätte nie eine Mutter gehabt, die mich auf diese Dinge aufmerksam gemacht hätte, und da thue sie es an ihrer Stelle. Ich schämte mich, gab seitdem besser Achtung auf mich und blieb ihr im Herzen für die freundliche Rüge dankbar. Die Abendgesellschaften allein, zu deren Besuch mich Mama gleichfalls aus pädagogischen Gründen verpflichtete, warfen einen leichten Schatten auf mein Glück. Einen Frack, grün mit großen Hornknöpfen, hatte ich mir[52] zwar zusammengespart, zum Besitze aber von Gummischuhen mich noch nicht aufzuschwingen vermocht. Wie sollte ich aber an regnerischen Winterabenden in den Salon treten, ohne die Spuren des langen schmutzigen Weges mitzuschleppen. Ich steckte meine Kleider- und Stiefelbürste, einen kleinen Napf mit Schuhwichse und einen Pinsel in die Manteltasche, vermied nach Kräften alle Pfützen, und begann auf der Treppe des Czermakschen Hauses meine Gesellschaftstoilette, nicht auf der Haupttreppe des palastartigen Gebäudes, sondern auf einer stillen, glücklicher Weise beleuchteten Hintertreppe. Geduldig wartete ich ab bis an Beinkleid und Stiefeln der Koth getrocknet war, bewaffnete meine Hände mit alten dicken Handschuhen und wichste und rieb und bürstete, bis mir die Treppenlampe von meinem Untergestelle ein reinliches Bild zurückwarf. Sorgfältig verpackte ich mein Handwerkszeug in der Manteltasche, zog in Benzin gesäuberte helle Handschuhe an und eilte über die Haupttreppe in den hell erleuchteten Salon. Mit schrecklichem Herzklopfen legte ich im Vorzimmer den Mantel ab. Denn, welches Hohngelächter würde erschallen, wenn der Zufall aus der Manteltasche meine Bürste und Tiegel geschüttet hätte. Diese Furcht vergällte mir den ganzen Genuß der Gesellschaft, der ohnehin ziemlich mäßig war.

Die gute Mama hielt daran fest, daß an ihrer Gesellschaft auch die halbwüchsige Welt teilnehme. Sie wollte ihre Kinder frühzeitig mit den feineren geselligen Formen bekannt machen, glaubte auch, daß deren Anwesenheit die Lust der Erwachsenen, sich in frivolen Späßen zu ergehen,[53] in Schranken halten werde. Maxima debetur puero reverentia. Den Spruch kannte sie nicht, handelte aber nach ihm. Das Schlimme war nur, daß die vielen geladenen Mädchen von 12 bis 17 Jahren von ihren Gouvernanten, Französinnen und Schweizerinnen, begleitet erschienen. Dadurch kam in die Gesellschaft ein unerwarteter Ton. Während die älteren Herren und Damen sich in den kleinen Salons still am Spieltisch vergnügten, sammelten sich die Gouvernanten in der Stube der Czermakschen Gouvernante, einer ältlichen und häßlichen, aber sehr lebenslustigen Person. Sie übten auf die junge und jugendliche Männerwelt eine magnetische Kraft aus, so daß im großen Salon die kleinen, an die Wand sich drückenden Backfische und die wenigen pflichttreuen Jünglinge übrig blieben, welche Mamas Aufforderung, die jungen Dämchen zu unterhalten, Folge leisteten. Das war nun für mich eine schwere Aufgabe und ich dankte dem Himmel, wenn endlich die Damen und Herren von den Spieltischen aufstanden und in den großen Salon traten, wo der vom Diener aufgeschlagene Flügel den Beginn der musikalischen Genüsse ankündigte. Denn auch diesen Grundsatz vertrat Mama beharrlich, daß jede Gesellschaft durch kleine künstlerische Aufführungen gewürzt werde. Der musikalische Teil ließ wenig zu wünschen übrig. Es gab in Prag mehrere tüchtige Dilettanten, welche insbesondere in den damals beliebtesten Komponisten Thalberg sich gut eingespielt hatten, und auch die Geige und das Cello fanden noch in vielen bürgerlichen Kreisen eifrige Pflege. Um so schlimmer war es mit dem deklamatorischen[54] Teil bestellt. Das Monopol der Deklamation in den vornehmeren Bürgerkreisen besaß ein gewisser Klemens von Weyrother, ein Mann ohne ernste Beschäftigung und feste Stellung im Leben, ohne jede tiefere Bildung, in Wahrheit ein Schmarotzer, welchem der adelige Name und scheinbar vornehme Manieren als Schild dienten, dahinter seine Unwissenheit und geistige Roheit zu verbergen. Saphir war sein Abgott, einige Wiener Poeten dritten Ranges, wie Vogel, Seidel, Castelli, seine Propheten. Wenn ich diesen schalen Deklamationen zuhörte und auf das Geschwätze aufhorchte, welches Herr von Weyrother mit seinen »gebildeten« Freunden führte, da merkte ich die tiefe Kluft, welche diese Prager Gesellschaftskreise, und sie waren die besten, wenigstens die angesehensten, von der deutschen Geisteswelt trennte und begann zu zweifeln, ob ich in der Heimat meinen Studien und Neigungen werde fortleben können. Nachmals erfuhr ich, daß denn doch die deutsche Bildung unter Advokaten, Kaufherren, jungen jüdischen Schriftsteller mehr Kenner und Verehrer zählte, als ich meinte. Sie schlossen sich aber mißtrauisch gegen weitere Kreise ab und behielten oft ängstlich ihr besseres Wissen für sich. Die herrschende Maske in der Gesellschaft war der »allweil fidele« Österreicher mit seinem blödsinnigen Nestroykultus und seiner Verhimmelung des Virtuosentums.

Zwei Jahre blieb ich in meiner Stellung als Stundenlehrer. Da starb plötzlich im rüstigsten Mannesalter, wie alle Glieder der Familie Czermak seit drei Generationen, der Herr des Hauses. Nachdem die Witwe den ersten herbsten[55] Schmerz überwunden, ging sie daran, den Haushalt einfacher zu gestalten. Nicht mehr durch Doppelpflichten gebunden, fest gewillt, die Erziehung der jüngeren Kinder persönlich zu leiten, beschloß sie die Entlassung der Gouvernante und des Hauslehrers, welche bis dahin sich mit ihr in die Aufgabe geteilt hatten. Die Entfernung des Hauslehrers war ohnehin unbedingt notwendig geworden. Bei der Wahl der letzten Lehrer hatte Mama keine glückliche Hand geleitet. Die pedantischen, in ihrem Lehrerstolze leicht verletzten und aufbrausenden Gesellen, die sich überdies in geselliger Beziehung starke Blößen gaben, hatten Hans und Jaroslav in Rebellen verwandelt und den kleinen Krieg zwischen Zöglingen und Lehrern dauernd gemacht. Alle erdenklichen Schelmenstreiche wurden gegen die verhaßten Hofmeister in Scene gesetzt. Einmal öffneten die Jungens die innern Fensterläden, verbanden im Schlafzimmer die Riegel mittelst Bindfaden mit den Betten und stapelten auf dem Fensterbrette einen Bücherhaufen auf. Als der Lehrer, ein mächtiger Schnarcher, im ersten Schlafe ruhte, rissen sie an den Bindfäden, so daß die Bücher mit Gepolter auf den Boden fielen. Hans und Jaroslav erhoben ein Zetergeschrei und forderten den Lehrer auf, schleunigst nach dem Einbrecher zu fahnden. Als dieser sich dem Fenster näherte, sprangen beide mit Riemen bewaffnet auf ihn los und draschen unter dem Rufe: »Wir halten den Dieb!« trotz seines Protestes auf ihn ein. Nachdem die Hausleute mit Kerzen herbeigeeilt kamen, entschuldigten sie sich scheinheilig durch die herrschende Dunkelheit und den plötzlichen Schrecken. Durch[56] solche Vorfälle kamen die Czermakschen Buben bei der ganzen »Hofmeisterzunft« in argen Verruf. Da machte mir Mama den Vorschlag, ob ich nicht ganz in ihr Haus ziehen und den Unterricht Jaroslavs, der den Krieg gegen die Hauslehrer am heftigsten führte, übernehmen wolle. Freudig nahm ich den Antrag an, wodurch ich vollständig zum Familiengliede erhoben wurde. Leider mußte ich gar bald bei Jaroslav die Rolle des Lehrers mit jener eines Krankenpflegers vertauschen. Die Krankheit des armen bildhübschen Knaben – der Arzt nannte sie freiwilliges Hinken – trat immer heftiger auf. Das eine Bein schrumpfte ganz zusammen, die geringste Bewegung verursachte dem Knaben große Schmerzen. Bäder wurden besucht, allerhand Kurmethoden durchgeführt. Nichts half, im Gegenteil drohte ein vollständiger Verfall der Lebenskräfte. Da meldete sich eines Tages ein alter czechischer Bauer bei Mama; er hätte von der Krankheit des Knaben erfahren, und wäre gekommen, ihr seine vollständige Heilung anzubieten. Eine Prüfung des Beines stärkte nur die Zuversicht des Versprechens. Die Witwe eines berühmten Arztes sollte einem gewöhnlichen Kurpfuscher das Leben des Kindes anvertrauen. Schwere Kämpfe machte Mama durch; endlich siegte die Mutterliebe und sie übergab Jaroslav vertrauensvoll den Händen des Bauern oder pantáte, wie er im Hause hieß. Seine Heilmethode war die später so berühmt gewordene Knetkur. Er strich und drückte in mannigfachster Weise das kranke Bein, ließ es vorsichtig die von den Ärzten verpönten Bewegungen rückwärts und vorwärts machen, und brachte[57] nach einigen Monaten den Knaben glücklich so weit, daß er mit Hilfe einer Krücke, später eines Stockes gehen konnte, und das verkrümmte Glied wieder Kraft und Rundung gewann.

An einen geregelten litterarischen Unterricht war während dieser langen Krankenzeit nicht zu denken. Die einzige Beschäftigung, welche den Knaben nicht ermüdete, war das Zeichnen. Hier machte er die raschesten und wunderbarsten Fortschritte, so daß, als er wieder gesund geworden war, Mama sich entschloß, ihn förmlich zum Künstler ausbilden zu lassen. Nun war guter Rat teuer, einen tüchtigen Lehrer zu finden. An Prag war Jaroslav voraussichtlich für mehrere Jahre gefesselt, die Prager Akademie aber, unter der Leitung des durch seine Trägheit berüchtigten Malers Christian Ruben, verfügte über keine brauchbaren Kräfte. Als der beste Lehrer wurde uns ein Namensvetter, ein gewisser Franz Czermak, empfohlen, welcher dann auch drei Jahre lang schlecht und recht den Unterricht besorgte. Mit Ausnahme elementarer malerischer Kunstgriffe hat Jaroslav nichts von diesem Lehrer gelernt. Viel bessere Dienste leistete ein befreundeter Pferdemaler, Namens Koller, welcher wöchentlich unser Haus besuchte und Jaroslav nicht nur in der Perspektive trefflich unterwies, sondern ihn auch zu Naturstudien aufmunterte, während der andere Lehrer die Schüler immer nur nach mitunter recht dürftigen Vorlagen kopieren ließ.[58]

Quelle:
Springer, Anton: Aus meinem Leben. Berlin 1892, S. 48-59.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Stramm, August

Gedichte

Gedichte

Wenige Wochen vor seinem Tode äußerte Stramm in einem Brief an seinen Verleger Herwarth Walden die Absicht, seine Gedichte aus der Kriegszeit zu sammeln und ihnen den Titel »Tropfblut« zu geben. Walden nutzte diesen Titel dann jedoch für eine Nachlaßausgabe, die nach anderen Kriterien zusammengestellt wurde. – Hier sind, dem ursprünglichen Plan folgend, unter dem Titel »Tropfblut« die zwischen November 1914 und April 1915 entstandenen Gedichte in der Reihenfolge, in der sie 1915 in Waldens Zeitschrift »Der Sturm« erschienen sind, versammelt. Der Ausgabe beigegeben sind die Gedichte »Die Menscheit« und »Weltwehe«, so wie die Sammlung »Du. Liebesgedichte«, die bereits vor Stramms Kriegsteilnahme in »Der Sturm« veröffentlicht wurden.

50 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Hochromantik

Große Erzählungen der Hochromantik

Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.

390 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon