Agrimonia

Agrimonia.
Agrimonia.

[25] Agrimonia.

Agrimonia seu Eupatorium, J.B.

Eupatorium veterum, sive Agrimonia, C.B.

Agrimonia officinarum, Pit. Tournefort.

frantzösisch, Agrimoine.

teutsch, Odermennig.

Ist ein Kraut, das länglichte Blätter treibet, die Paar und Paar an einer Ribbe oder einem Stiele sitzen, weich sind und rauch, rund umher ausgezackt, von Farbe blaßgrün, eines süßlichten und etwas anziehenden Geschmacks. Zwischen diesen Blättern wachsen noch andere gar kleine Blätterlein heraus, die jedoch eben so aussehen. Der Stengel wird auf einen bis anderthalben Schuh hoch, ist dünn, hart und rauch, dunckeler Farbe, und träget von der Mitten an bis in die Spitze hinaus, kleine gelbe Blümlein, aus fünff Blätterlein in Rosenform bestehend. Wann die Blüte vergangen, so wird aus dem Kelche eine länglichte Frucht, welche bis an die Mitten mit grünen[25] straubichten Stacheln besetzet ist, und einige länglichte Samen beschliesset. Die Wurtzel ist lang, so ziemlich dick und schwärtzlicht. Das Kraut wächst an den Wegen, in Hecken, in Wiesen und an deren Rändern. Es führet Oel, etwas weniges Saltz und Feuchtigkeit bey sich.

Es reiniget und hält an; ist gut zur Reinigung des Geblüts; es wird wider die Zufälle der Leber gebrauchet, desgleichen den Durchfall zu stillen. Oftmals wird es zu anhaltenden Clystiren, zu Gurgelwasser, und zu andern solchen Träncken genommen.

Agrimonia kommt von ἀκὶς, Acumen, eine Spitze, dieweil der Odermenge Frucht mit Stacheln besetzet ist.

Eupatorium wird es genennet, nach dem Könige Eupator. Dann derselbe König soll dieses Kraut zu allererst gebrauchet haben.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 25-26.
Lizenz:
Faksimiles:
25 | 26
Kategorien: