Althæa

[39] Althæa.

Althæa, Brunf. Matth.

Althæa vulgaris, Camer.

Althæa, sive bisimalva, J.B.

Althæa ibiscus, Dod.

Althæa Dioscorides & Plinii, C.B.

Malva sylvestris prima, Cæs.

Ibiscus, Lugd. Cast.

Bismalva, Ger.

Malva, sive Malvaviscus, Ang.

Malvapalustris, Gesn. Hort.

frantzösisch, Guimauve ordinaire.

teutsch, Eibisch.

Das ist ein Malven oder Pappelgeschlecht, oder ein Kraut, welches einen Hauffen Stengel treibet, zu drey und einen halben Schuh hoch, die sind rund, rauch oder wollicht, inwendig hol. Seine Blätter sind[39] gestalt wie die an dem gemeinen Pappelkraute, jedoch viel länger und viel dicker, spitzig, rund umher ausgezackt, weichlich, fasicht und weißlicht. Die Blume ist eine Glocke, so bis an den Grund fünffmahl zerschnitten, und siehet weiß und etwas fleischfarbig. Darauf, wann sie verbleichet, folget eine kleine runde Frucht, in Gestalt eines breiten Küchleins, wie an der Pappel: darinne entstehen Hülsen, die beschliessen eine jedwede ein Samenkorn, welches gemeiniglich wie eine kleine Niere siehet. Die Wurtzel ist lang, des Daumens dick, rund, völlig, schleimig, und in viel Zweige zertheilet; inwendig sieht sie weiß. Sie wächst an feuchten Orten, und führet viel Oel und Feuchtigkeit. Es giebet ihrer allerhand Arten.

Sie erweichet, befeuchtet, lindert, ist gut zur Brust, eröffnet, dienet für die Gebrechen der Nieren und Blase, zum Husten, für die Schärffe, die auf die Brust gefallen, für brennen und schneiden des Harns, für die Colica, so vom Lendenweh entstanden.

Althæa kömmt vom griechischen ἀλθάινειν, mederi, helffen, heilen, weil dieses Kraut sehr viel Kranckheiten abhelffen kan.

Bismalva heisset sie, als ob man wolte sprechen, eine Malava, die doppelt so fleischigt ist, als wie die gemeine, und die auch doppelt so viel Kräfte hat.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 39-40.
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