Asparagus

[115] Asparagus.

Asparagus hortensis, Dod.

Asparagus hortensis & pratensis, J.B. Pit. Tournef.

Asparagus sativa, C.B.

frantzösisch, Asperge.

teutsch, Spargel, Spargen, Sparges.

Ist ein Gewächse, welches im Frühjahre Fingers dicke Stengel treibt, welche etwa eines Fusses hoch werden, rund und veste sind, ohne Blätter, und anfangs grün, hernachmahls weiß. Sie sind gut zu essen, und werden in der Küche starck gebraucht. Wann man sie stehen läst, so werden sie mehr als drey Schuhe hoch, und theilen sich in kleine Aeste, welche mit zarten dünnen Blättern besetzet sind, die dem Fenchelkraute ziemlich ähnlich sehen; ingleichen mit vielen bleichen sechsblätterichten Blümlein in Rosenform. Wann dieselben vergangen, so wird aus dem Stielgen in der Mitten eine Frucht oder kugelrunde Beere, die ist weich, so dick als eine Erbse, roth, und beschliesset etliche schwartze Samenkörner, die so harte sind wie Horn. Der Wurtzeln sind eine gute Anzahl, lang und dünne, hangen an einem harten Kopfe, sind übrigens rauh und ungleich, auswendig grau, inwendig weiß, eines süssen und schleimichten Geschmacks. Dieses Gewächs wird in den Gärten gezogen: doch wächst auch eine Art desselben ungewartet in den Wiesen, welche von diesem nur darinne unterschieden, daß sie viel dünner ist. Der Spargel führet viel Oel und Sal essentiale. In der Artzney wird der Samen und die Wurtzel gebraucht.

Sie eröffnen trefflich, treiben den Stein und den Gries aus den Nieren und der Blase, öffnen die Verstopfung des kleinen Geäders und der Miltz: treiben auch den Urin und der Weiber Zeit.

Asparagus kommt von aspergendo von sprengen her, weil sein Kraut zum besprengen oder zum bespritzen dienet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 115.
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