Aura

[126] Aura.

Aura sive Gallinassa, Jonston. ist ein Rabengeschlecht in Mexico, so an Grösse mit dem Adler zu vergleichen, die Indianer nennen ihn Tropillotl; er siehet schwartz, hat einen Schnabel wie der Papagey. Über dem Schnabel hat er eine gefaltete Haut, ohne Federn: und krumme schwartze Klauen. In Neu Spanien ist dieser Vogel gar gemein: sein Nest machet er auf Bäumen und auf Klippen: bey Tage flieget er nach den Städten, und lebet von Unrath und Unflat. Seine Jungen sollen weiß sehen, werden aber schwartz, wann sie grösser wachsen. Sie fliegen hauffenweise und ziemlich hoch. Sie schreyen nicht, und stincken häßlich. Sie führen viel flüchtiges Saltz und Oel.

Das Hertz dieses Vogels, an der Sonne getrocknet, riechet sehr starck.

Sein Fleisch genossen ist gut zu den Pocken: seine Federn, verbrennt, reinigen, sind gut zu Wunden und Schäden, verhindern das Haar am wachsen, wann man die Asche davon aufs Fleisch oder auf die Haut leget.

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Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 126.
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