Bulbocastanum

[191] Bulbocastanum.

Bulbocastanum, Ges. Hor. J.B. Dod.

Bulbocastanum mas Tralliani, Lugd.

Bulbocastanum majus folio Apii, C.B. Pit. Tournef.

Oenanthe prima, Matth.

Bunium, Dod. Gall.

Bulbocastanum, Dod.

Apios, Tur.

Nucula terrestris septentrionalium, Ad. Lob.

Pancaseolus vulgo, Cæs.

frantzösisch, Terrenoix.

teutsch, Erdnüsse, Erdkastanien.

Ist ein Kraut, dessen Blätter der Petersilien nicht unähnlich sehen, haben aber einen viel geringern Geschmack, und hangen an langen purpurfarbichten Stielen. Der Stengel theilet sich in etliche Aeste, die tragen auf ihren Spitzen Umbellen oder Kronen mit weissen Blüten besetzt, welche aus fünff Blätterlein in Rosenform bestehen und oben auf dem Kelche sitzen. Wann die Blüte vergangen, so wird der Kelch zu einer Frucht, die von zwey dünnen Samenkörnern zusammengesetzet ist, die etwas lang sind und schwartz, schmecken scharff und würtzhaftig. Die[191] Wurtzel ist ein kleiner Knollen, wie eine starcke Nuß groß und fleischicht, auswendig schwartz, inwendig weiß, stöst einen Hauffen Zasern von sich, und schmeckt süß und angenehme, bald wie Kastanien. Dieses Gewächse wächst an feuchten schattigen Orten, insonderheit in England und Holland. Die Wurtzel wird gegessen: und sie führet viel Oel und Sal essentiale.

Sie hält an und ist eine gute Blutstillung. Der Samen eröffnet.

Bulbocastanum kommt von den lateinischen Wörtern Bulbas, ein Bollen, Bulbe oder Knollen, und Castanea, eine Castanie: als wolte man sprechen, ein Gewächs dessen Wurtzel knollich ist und wie Castanien schmecket.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 191-192.
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