Chrysosplenium

[305] Chrysosplenium.

Chrysosplenium, Tab.

Chrysosplenium foliis amplioribus auriculatis, Pit. Tournef.

Saxifraga rotundifolia aurea, C.B.

Hepatica palustris, Eyst.

teutsch, golden Steinbrech.

Ist ein kleines Kräutlein, welches einen Hauffen Blätter aus seiner Wurtzel hervor stösset, die dem Gundermann nicht unähnlich sehen, rund sind, und am Rande ausgezackt, rauch, und voll starck anziehenden bittern Saftes. Darzwischen erheben sich die kleinen Stengel einer Hand hoch, die sind insgemein in zwey oder drey kleine eckigte Aestlein zertheilet, welche auf ihren Spitzen kleine Blümlein tragen, die als wie viermahl zertheilte Röslein sehen, und eine schöne goldgelbe, gläntzende Farbe haben. Auf diese Blümlein folgen zweyhörnichte Samenhülsen, welche die zarten, braunrothen, oder schwartzen Samen beschliessen. Seine Wurtzeln sind lang, bisweilen ziemlich dick, knotigt und kriechen in der Erde herum, sehen bleichroth, lassen sich bald brechen, und sind mit dünnen Zasern besetzt. Dieses Kräutlein wächst im Moraste und Sumpfe, an dem Ufer der Bäche, und sonst an feucht- und schattigten Oertern. Es führet viel phlegma, so ziemlich Oel und Sal essentiale.

Es hat einen solchen Geschmack und Kraft, gleichwie die Hepatica: es eröffnet und hebet die Verstopfung der Miltz und der Leber.

Chrysosplenium kommt von χρυσὸς, aurum, Gold, und σπλὴν, lien, die Miltz, als ob man sprechen wolte, ein Kraut, das eine Goldfarbe hat, und dienlich ist für die Miltz.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 305.
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