Cucurbita

[375] Cucurbita.

Cucurbita, frantzösisch, Calebasse und Courge, teutsch, Kürbis, ist ein Gewächs, dessen es drey Sorten giebt.

Die erste wird genannt

Cucurbita longa folio molli, flore albo, J.B. Pit. Tournef.

Cucurbita anguina, Dod.

Cucurbita oblonga, flore albo, folio molli, C. B.

Zuccha longa, Anguil.

teutsch, langer Kürbis, Schlägelkürbis.

Dieser treibet einen Hauffen Stengel und Rancken, die so dicke sind als ein Finger, lang, und kriechen an den Stangen hinan, vermittelst ihrer Gäbelein. Seine Blätter sind groß und breit, rund, weich und wollicht, hin und her am Rande eingekerbt. Die Blumen sind Glocken, so gemeiniglich bis an den Boden fünffmahl zerspalten, schneeweiß sehen, und rauch sind. Wann die Blüte gefallen, so wird der Kelch eine langrunde Frucht, die sich gar ungemeine strecket: dann, es giebet ihrer zu fünff bis sechs Schuhe lang, und dicke nach Proportion. Diese Frucht ist mit einer harten, holtzigt- und gelblichten Schale überzogen. Ihr Fleisch ist etwas schwammicht und marckhaftig, weiß und ohne Geschmack. Sie beschleust viel breite, länglichte Samen, welche mit einer harten und ein wenig holtzigten, grauen oder weissen Schale bedecket sind. Unter dieser ist ein kleiner, weisser, süsser Kern befindlich, der angenehme schmeckt. Der wird Semen Cucurbitæ excorticatum, rein gemachte Kürbiskerne, genennet, und gehöret unter die vier grossen kühlenden Samen. Die Wurtzel ist zart und zaserig.

Die andere heist

Cucurbita latior folio molli, flore albo, J.B. Pit. Tournef.

Cucurbita major sessilis flore albo, C. B.

Zuccha rotunda, Ang.

Dieser ist von den vorhergehenden darinne unterschieden, daß seine Frucht wie eine runde, bauchigte Flasche siehet, die über alle massen dicke wird.

Die dritte heist

Cucurbita lagenaria, J.B. Pit. Tournef.

Cucurbita lagenaria, flore albo, folio molli, C. B.

Cucurbita, Brunf. major, Dod.

Cucurbita minor, Fuch. Dod.

teutsch, Flaschenkürbis.

Diese ist an Gestalt von der vorigen unterschieden,[375] dann er siehet als wie eine Flasche mit einem engen Halse und dicken Bauche aus. Sein Samen ist viel bräuner, als derer andern.

Die Kürbse werden in den Gärten gezogen. Ihre Früchte gekocht, lassen sich wol essen. Man macht auch Flaschen draus, nachdem sie zuvor leer gemacht und wol getrocknet worden.

Die Frucht des Kürbses hat viel phlegma und Oel, wenig Saltz.

Er befeuchtet, erfrischet und lindert. Sein Samen eröffnet und ist gut für die Brust. Es wird ein Oel daraus geprest, das dienet gar gut die Haut geschmeidig zu erhalten.

Cucurbita, quasi curvata, die weil sich dieses Gewächs von Natur zu krümmen pflegt, wo es sich nicht an etwas kan anhalten.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 375-376.
Lizenz:
Faksimiles:
375 | 376
Kategorien: