Delphinium

[396] Delphinium.

Delphinium, Dod. Gal.

Delphinium majus, sive vulgare, Park.

Delphinium vulgatius, Clus.

Flos regius, Dod.

Consolida regalis, Matth. Lob. Icon.

Consolida regalis hortensis flore majore & simplici, J. B.

Delphinium hortense flore majore & simplici, Pit. Tournef.

frantzösisch, Pied d'Alouete.

teutsch, Rittersporn.

Ist ein hohes, ästiges Kraut, welches Blätter treibet, die in lange Stücken zerschnitten, und bey nahe so dünne sind, wie die am Fenchel. Die Spitzen sind mit schönen Blumen besetzet, welche fein ordentlich daran, wie Aehren stehen, und eine blaue Farbe haben. Eine iedwede Blume bestehet aus vielen ungleichen Blätterlein, unter denen fünffe grösser sind, dann die andern, und stehen in einem Kreise: das oberste erstrecket sich lang hintenaus, als wie ein kleines Horn, und stellet einen Sporn vor: und dieser Sporn empfähet den Sporn von einem andern Blatte. Wann die Blume verfallen ist, so erscheinet die Frucht, welche aus drey schwärtzlichten Scheiden oder Hülsen bestehet, die eckigt sind und schwartze Samen beschliessen, so einen bittern, unangenehmen Geschmack haben. Wegen seiner schönen Blume wird dieses Gewächse in den Gärten unterhalten. Es führet viel Oel und phlegma, wenig Saltz.

Es hält ein wenig an, heilet und ist gut zu den Wunden; es befördert die Geburt: man kan es innerlich und äusserlich gebrauchen; allein es wird diese Art der Rittersporn schier gar nicht zur Artzney gebrauchet; die Blumenliebhaber brauchen sie zu Aufputzung ihrer Gärten. Zur Artzney wird vielmehr die wilde Art der Rittersporn genommen, welche unter dem Getraide wächst, und um deswillen auch Delphinium segetum genennet wird. Von der andern wird sie durch die Grösse und Schönheit unterschieden; zum wenigsten hat sie dannoch eben so gute Kräfte.

[396] Delphinium kommt von δελφὶν, Delphinus, ein Delphin, dieweil der Blumenknopf am Rittersporn, wann er bald will aufbrechen, dem Delphin einiger massen ähnlich siehet, so wie ihn die Mahler zu mahlen pflegen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 396-397.
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