Equus

[431] Equus.

Equus, frantzösisch, Cheval, teutsch, ein Pferd, ein Roß, ist ein grosses, vierfüßiges, gantz wol bekanntes Thier. Das Weiblein wird genennet Equa, frantzösisch, Cavale und Jument, teutsch, ein Mutterpferd, eine Stutte. Sein Junges trägt es eilff Monat, und noch einige Tage. Das Junge heist Equulus, frantzösisch Poulain, auf teutsch ein Füllen, Hengstfohlen, das junge Mutterpferd, lateinisch Equula, auf teutsch, eine junge Stutte, ein Mutterfüllen.

Die Pferdemilch wird wider die schwere Noth, wider die Schwindsucht, wider den Husten und die Engbrüstigkeit gar gut erachtet.

Die Wartzen und die harten Knorpel, lichenes, genannt, welche an den Knien, an den Schenckeln und an den Füssen der Pferde zu entstehen pflegen, wann sie im Frühlinge abgeschnitten worden, werden wider das schwere Gebrechen, wider die Mutterbeschwer gebraucht, ingleichen der Weiber Zeit zu treiben, die harten Schwielen in der Gebährmutter zu zertheilen, wie auch zum Blasen- und zum Nierenstein, wann sie zu Pulver gemacht, genommen werden. Auf einmahl wird ein Scrupel bis auf ein gantz Quintlein eingegeben. Sie führen viel flüchtiges Saltz und Oel, die geben ihnen ihre Kraft.

Der Roßdreck ist gar gut zur Bräune, und zum Seitenstechen, wann er eingegeben wird. Er befördert die Crisin und die Scheidung oder den Wechsel der Kranckheit. Aeusserlich wird er zertheilens halber aufgeleget.

Equus kommt von ὀχέω, veho, ich fahre, dieweil[431] das Pferd im Karren zum ziehen gebrauchet wird.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 431-432.
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