Erucago

[435] Erucago.

Erucago segetum, Pit. Tournef.

Sinapi echinatum, Lugd.

Eruca Monspeliaca siliqua quadrangula echinata, C. B.

Ist ein Kraut, welches sehr viel Stengel treibet, die zu Anfang purperhaftig sehen, und einen oder anderthalben Fuß hoch sind, rund und gestreiffet, rauhe, und bekommen starcke Zweige, indem sie sich erheben. Die untersten Blätter liegen auf der Erde herum, sind länglicht und schmal, rauh und rauch. Die an den Stengeln stehen zwey und zwey, auch drey und[435] drey beysammen. Die Blüten sind klein, vierblätterig, in Creutzesform und gelb. Auf dieselben folgen die Früchte, die sehen einem Streitkolben gar sehr gleich, dann sie sind mit starcken Spitzen besetzet, und beschliesset eine iede in drey oder vier kleinen Hölen, runde, braunrothe Samen, die insgemeine als wie einen kleinen Schnabel haben. Die Wurtzel ist einer halben Hand lang, ziemlich dicke, weißlicht, und stösset einen Hauffen Zaserwurtzeln von sich. Es wächset in Languedoc, um Montpellier herum, im Getraide, und an andern warmen Orten.

Es zertreibet und machet dünne, zertheilet den Schleim im Gehirne, und erwecket niesen.

Erucago kommt von Eruca, weil dieses Kraut der Raucke ziemlich nahe kommt.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 435-436.
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