Glanis

[492] Glanis.

Glanis, Aristot. Pausan.

Silurus, Plinii.

teutsch, ein Wels.

Ist ein grosser Flußfisch, dessen Haut unter seinen Schupen glatt ist, dicke, braun, mit schwartzen Flecken gezeichnet. Sein Kopf ist groß, die Augen klein. Der Rachen ist gar weit, mit kleinen Zähnen besetzet, und an dem Gaumen hat er kleine Beine, die so scharff sind als wie Feilen. An der unteren Lippe hangen vier kleine bleiche Haare, gleich als Bärte, an der oberen aber stehen zwey sehr lang und harte, von eben solcher Farbe. Sein Bauch ist groß und ungestalt, weißliche und mit braunen Flecken oder Streiffen gezeichnet. Dieser Fisch kommt zu einer so abscheulichen Grösse, daß ihrer gesehen worden, die über die 200. Pfund gewogen, und einen zehen bis zwölff Schuhe langen Wagen angefüllet haben. Er hält sich in grossen Strömen auf, wie z.E. in der Donau. Er zerreisset alle Angel, die ihm sind geleget worden, und führet sie hinweg, so daß es sehr schwer ihn zu fangen. Sein Fleisch ist hart; wird eingesaltzen und gegessen.

Die Leber dieses Fisches wird dienlich erachtet die Wartzen zu erweichen und zu vertreiben.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 492.
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