Guajacana

[505] Guajacana.

Ist ein grosser, fremder Baum, dessen es zwey Arten giebet.

Die erste wird genennt

Guajacana, J.B. Pit. Tournefort.

Lotus Africana latifolia, C.B.

Lotus, sive Faba Græca, Plinio.

Guajacum Patavinum Fallopio, Gesn. Hort. Adv.

Ermellinus, Cæsalp.

Dyospyros, Theophrasti, Pseudolotus, Matthioli, Tab.

teutsch, wild Frantzosenholtz.

Dessen seine Rinde ist dünne, runtzlicht, und braunroth. Sein Holtz ist aschenfarben oder blaulicht. Seine Blätter sind so groß und so breit, als wie das Nußbaumlaub, spitzig, ein wenig rauch, bevoraus unten; oben gleissend grün, unten weißlicht; hangen an kurtzen Stielen und stehen eins ums andre an den Zweigen, haben einen etwas anziehenden und bittern, doch etwas süßlichten Geschmack. Die Blüten sehen als wie kleine Schälgen, die oben ausgeschweifft und in viel Theil zerschnitten sind; unten und am Boden lauffen sie enge zusammen und sind durchlöchert. Wann die Blüte vergangen, so folget eine weiche Frucht, so groß wie eine wilde Pflaume oder Schlehe, und auch also gefärbet, die ist zum öftern mit den Blättern von dem Kelch umgeben, und hat einen süssen lieblichen Geschmack. In dem Fleische dieser Frucht sind einige Samen, in den Kreis gestellet, zu befinden, die sind oben erhaben und gleichsam ausgewölbet, etwas dicker als die Apfelkerne, und von solcher Farbe, überaus harte, und wie einige wollen haben, knorplich.

Die andere Sorte heist

Guaiacana angustiore folio, Pit. Tournef.

[505] Dyospyros, sive Faba Græca angustifolia, Lugd.

Lotus Africana angustifolia sive fœmina, C.B.

Pseudolotus, Matth. Cam. Tab.

Zizyphus Cappadocica, Ger. Icon.

Dieser Baum ist von dem vorigen unterschieden, weil seine Blätter viel schmäler und die Blüten kleiner sind, er auch gar keine Frucht nicht trägt.

Allebeyde wachsen insonderheit in Africa. Der Herr Tournefort meldet, daß er zu Poissy, unweit Paris, einen dergleichen alten Baum gesehen, der Frucht getragen.

Das Laub und die Früchte der Guajacana halten an, dienen daher den Durchlauff und das Bluten zu verstellen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 505-506.
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