Leopardus

[629] Leopardus.

Leopardus.

Pardalis.

Pardus.

Panthera.

[629] frantzösisch, Leopard oder Panthere.

teutsch, Leopard, Panther, Pantherthier.

Ist ein grosses vierfüßiges Thier, wild und grausam, welches etwas von des Löwen und der Katzen Natur an sich hat. Seine Haut ist über den gantzen Leib mit allerhand farbigen Flecken gezeichnet. Der Vordertheil des Kopfs ist eben nicht zu groß: der Rachen ist weit: die Zähne sind sehr scharff: die Zunge ist rauh: die Augen sind klein, weiß, munter, beständig in Bewegung: die Stirne ist groß: die Ohren sind rund: der Hals und der Leid sind lang: die Hüften sind fleischig: an den Vorderfüssen hat er fünff Zehen, an den hintern nur viere, alle mit starcken, spitzigen, tieff eingehenden und schneidenden Klauen gewaffnet: sein Schwantz ist lang.

Dieses Thier findet sich in Asien und in Pamphilien, wie auch in Africa: gemeiniglich hält sichs im Holtze und in Bergen auf: es wältzt sich gerne in den wolriechenden Kräutern herum: lebet vom Fleisch der Thiere, die es mag erhaschen; ist iedannoch meist allzeit mager, von wegen seines gar zu hitzigen Temperaments. Es führet viel Saltz und Oel.

Sein Hirn soll guten Samen machen, wann es auf die Geburtsglieder geleget wird.

Seine Geilen getrocknet, zu Pulver gestossen und eingenommen, treiben der Weiber Zeit. Die dosis ist ein Quintlein.

Sein Fett soll gut zur Schmincke seyn, und eine zarte Haut machen: im übrigen lindert und zertheiletes.

Leopardus ist ein zusammen gesetzetes Wort, von Leo, Löwe, und Pardus, Panther, als ob es heissen solte, ein Panther, der Löwenart an sich hat.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 629-630.
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