Lichen

[635] Lichen.

Lichen arboreum, sive Pulmonaria arborea, J.B.

Muscus pulmonarius, C.B. Lob.

Pulmonaria, Lichenis quoddam genus, Cæs.

Pulmonaria prima, Cast. tertia, Clus.

Hepatica terrestris, Germ. Icon.

Pulmonaria fungosæ, Lugd. vulgaris, Thal.

frantzösisch, Hepatique des bois, oder Herbe aux poumons.

teutsch, Steinflechten, Steinleberkraut, Brunnenkraut, Moosflechten.

Ist eine Gattung Moos, das an den Stämmen der Eichen und der Buchen in den Höltzern gefunden wird, ingleichen an bemooseren Steinen. Es hat die Gestalt des Brunnenleberkrautes, ist aber um ein gut Theil grösser. Seine Blätter sind rauch, hart und trocken, aschenfarbig und voller Flecken, unten her und an der Seite, da es an dem Baume hangt, wollig, weiß und nicht leichtlich zu zerbrechen. Dieses Kraut führet viel Oel und Sal essentiale.

Es soll wider die Engbrüstigkeit und das keichen gut seyn, wider den langwierigen Husten und andere Lungenbeschwerungen: es dienet auch zu den Wunden, hält an, und stillet das Bluten, wann es abgesotten und auf die Wunden geleget wird.

Lichen wird es genannt, weil dieses Kraut die Kraft hat Schwinden und Flechten zu vertreiben, auch andere Verdrießlichkeiten auf der Haut, Lichenes, die Schupen genannt.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 635.
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