Menyanthes

Menyanthes.
Menyanthes.

[724] Menyanthes.

Menyanthes palustre, Pit. Tournef.

Menyanthes palustre, Lugd.

Trifolium palustre, C.B. Dod. J.B. Raji Hist.

Trifolium majus & sibrinum, Gesn. Hort.

Trifolium paludosum, Park. Germ.

frantzösisch, Meniante.

teutsch, Biberklee.

Das ist ein Kraut, dessen Blätter drey und drey an einem langen Stiele bey einander stehen, und denen an den Bohnen der Gestalt und Grösse nach, gleich sehen; sind gleich und linde anzufühlen. Zwischen denenselbigen erhebet sich ein Stengel zu anderthalben Schuh hoch; der ist gleich, glatt und dünne, grüne und oben mit Blüten besetzet, die als wie Glöcklein geformiret sind, und weiß, in etwas purperfarbig sehen. Jedwede ist gemeiniglich fünffmahl zertheilet, und stehen in Kelchlein, die als wie kleine Schälgen formiret sind. Wann dieselbigen vergangen, so erscheinen an ihrer Stelle Früchte, die insgemeine länglicht sind, und Samen beschliessen, welche ovalrund oder gelblicht sind und bitter schmecken. Die Wurtzel ist lang, weiß und mit Zasern besetzet. Es dienet trefflich zur Artzney, absonderlich zu allen solchen und dergleichen Kranckheiten, die von Verstopfungen herrühren, dergleichen sind, die gelbe Sucht, die Wassersucht und Colica: es ist ein sehr gut Scharbocksmittel, treibt durch den Harn, dienet zum Steine, und dem Lendenweh. Die dicken Feuchtigkeiten macht es dünne, zertheilt und reinigt sie also. Es wird gesotten und getruckenet, oder als wie ein Pulver gebrauchet, eines Quintleins schwer, des Tags dreymahl, so lange die Unpäßlichkeit anhält.

Dieses Kraut wächst im Morast und in den Sümpfen, auch an andern wässerigen Orten, in magern[724] Boden; überkommt unterschiedene Grösse, nachdem es nemlich an diesem oder jenem Orte gestanden. Seine Blätter sind bisweilen rundlicht, bisweilen zugespitzt.

Der Samen ist überdiß zum Husten gut, und zu den Brustgebresten. Er reiniget, zertheilet und löset die groben Feuchtigkeiten. Man kan ihn auch zur Blutstillung gebrauchen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 724-725.
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