Naphta

[769] Naphta.

Naphta.

Pissa sphaltum naturale.

Maltha.

frantzösisch/ Naphte.

Bitume limoneux.

Bitume liquide.

Poix de terre.

Ist eine Gattung weiches Erdhartzes, von unterschiedener Farbe, sehr leicht entzündlich, welches vor diesem von unterschiedlichen Orten genommen wurde, z.E. von demjenigen Orte, wo das alte Babylon gestanden, um Ragusa in Griechenland herum, aus einem gewissen See bey Samosata, einer Stadt in Comagene, und vielen andern Landen mehr. Alleine, ietzo hat man diese Naphta gar nicht mehr, und die wir nun zu sehen kriegen, wächst in Franckreich und Italien.

Die frantzösische Naphta ist weich, wie flüßig Pech, schwartz und von häßlichen Geruch. Sie wird in vielen Landschaften dieses Königreichs gefunden, und unter andern in Auvergne, um Puits de Pege, woselbst es ihrer eine solche grosse Menge giebt, daß sie sich aus der Erde heraus begiebet, und den vorbeygehenden beschwerlich fällt; dann, sie hanget sich an ihre Schuhe und hindert sie im gehen. Dieses Erdhartz wird Stercus diaboli genannt.

Die italienische Naphta ist eine Gattung Steinöl, und Petroleum, oder ein klares, lauteres Oel,[769] bald weiß, bald roth, bald gelb, bald grün, bald schwartz. Sie rinnet aus einem Felsen, der auf einem Berge steht, bey Montefestino, im Hertzogthum Modena. Die weisse wird am höhesten geachtet.

Die Erdhartze, welche Naphta genennet werden, sind fast eitel Schwefel oder Oel mit einiger Menge sauern und flüchtigen Saltze vermischet.

Sie zertreiben, sind durchtringend, trocknen, machen zeitig, dienen zu den Wunden, zertheilen und stärcken.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 769-770.
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